„Leuchtend, Mönche, ist der Geist.(1) Und er wird von hineinkommenden Befleckungen verunreinigt."
„Leuchtend, Mönche, ist der Geist. Und er wird von hineinkommenden Befleckungen befreit."
„Leuchtend, Mönche, ist der Geist. Und er wird von hineinkommenden Befleckungen verunreinigt.
Der ununterwiesene herkömmliche Mensch erkennt nicht,
wie es geworden ist (yathābhūtam), deshalb
sage ich euch, dass es - für den ununterwiesenen herkömmlichen
Menschen - keine Geistesentfaltung
gibt."
„Leuchtend, Mönche, ist der Geist. Und er wird von hineinkommenden Befleckungen befreit.
Der unterwiesene Schüler
der Edlen erkennt, wie es geworden ist, deshalb sage ich euch, dass es - für den unterwiesenen Schüler der Edlen - Geistesentfaltung gibt."
(1)
Diese Aussage hat eine große Kontroverse über die Jahrhunderte
hervorgebracht. Der Kommentar behauptet, dass ,Geist' sich hier auf bhavanga-citta, den momentanen Geisteszustand zwischen
den Zeiträumen, in denen der geistige Fluss auf Objekte hinweist, bezieht, aber diese Aussage wirft mehr Fragen
auf, als sie beantwortet. Es gibt keinen Hinweis in einer der Sutten auf bhavanga-citta oder den geistigen Fluss (Sie erscheinen erst in einer Abhidhamma Abhandlung,
die Patthana); und da die Kommentare bhavanga-citta mit Tiefschlaf vergleichen, warum heißt es dann leuchtend?
Und warum wäre die Wahrnehmung seiner Helligkeit eine Vorbedingung, den Geist zu entwickeln? Und weiterhin, wenn ,Geist'in dieser Rede bhavanga-citta bedeuten würde, was würde es bedeuten, bhavanga-citta zu entwickeln?
Und warum wäre die Wahrnehmung seiner Helligkeit eine Vorbedingung, den Geist zu entwickeln? Und weiterhin, wenn ,Geist'in dieser Rede bhavanga-citta bedeuten würde, was würde es bedeuten, bhavanga-citta zu entwickeln?
Eine andere Interpretation setzt die Helligkeit des Geistes mit dem ,Bewusstsein ohne Merkmal' gleich, das als ,leuchtend' in MN 49 und DN 11 beschrieben wird, aber diese Interpretation hat auch Probleme. MN 49 entsprechend, hat jenes Bewusstsein nichts an sich von der beschreibbaren Welt, nicht einmal von der ,All-heit von Allem', so wie könnte es dann möglicherweise verunreinigt werden?
Und da es nicht verwirklicht wird, bis das Ziel der Praktik erreicht ist, warum wäre die Wahrnehmung seiner Helligkeit eine Vorbedingung, den Geist zu entwickeln? Und nochmals, wenn ,Geist' hier ,Bewusstsein ohne Merkmal' bedeutet würde, wie könnte die Sutta über seine Entwicklung reden?
Ein vernünftigerer Ansatz, die Aussage zu verstehen,
kann davon abgeleitet werden, es im Kontext zu sehen: der leuchtende Geist, ist der Geist, den der Meditierende versucht
zu entfalten. Seine Helligkeit wahrzunehmen heißt, dass
er verstehen sollte, dass Befleckungen wie Gier,
Abneigung oder Verblendung nicht Gegenstand seiner eigentlichen Natur sind,
kein notwendiger Bestandteil des Bewusstseins sind.
Ohne dieses Verständnis wäre es unmöglich zu praktizieren. Mit diesem Verständnis jedoch kann man sich bemühen, bestehende Befleckungen abzuschneiden, so dass man den Geist in der Stufe, die MN 24 ,Reinheit im Sinne des Geiste' nennt, lässt. Dies würde der leuchtenden Konzentrations-Stufe, die in dem Standard-Gleichnis für das vierte Jhana beschriebenen wird, entsprechen:
Ohne dieses Verständnis wäre es unmöglich zu praktizieren. Mit diesem Verständnis jedoch kann man sich bemühen, bestehende Befleckungen abzuschneiden, so dass man den Geist in der Stufe, die MN 24 ,Reinheit im Sinne des Geiste' nennt, lässt. Dies würde der leuchtenden Konzentrations-Stufe, die in dem Standard-Gleichnis für das vierte Jhana beschriebenen wird, entsprechen:
„Und wiederum mit dem Loslassen von Freude und
Schmerz - wie schon mit dem früheren Schwinden von Begeisterung und Leid,
betritt er und verbleibt im vierten Jhana: Reinheit der Gleichmut und der
Achtsamkeit, weder-Freude-noch-Schmerz.
Er sitzt, indem er den Körper mit einem reinen, hellen Bewusstsein durchdringt. Gleichwie wenn ein Mann von Kopf bis Fuß mit einem weißen Tuch bedeckt da säße, so dass es keinen
Teil seines Körpers gäbe, über den das weiße Tuch nicht ausgebreitet
wäre; gleich so sitzt der Mönch, indem er den Körper mit einem reinen, hellen Bewusstsein durchdringt. Kein einziger Teil seines ganzen Körpers
ist durch reines, helles Bewusstsein
undurchdrungen."
Durch diesem Zustand ist es möglich, die Erkenntnis zu entwickeln,
die nicht nur bestehenden Befleckungen abschneidet, sondern auch jede Möglichkeit, dass sie je
wieder erscheinen würden entwurzelt. Nur in den Stufen des Erwachens, die dann auf diese
Handlungen der Erkenntnis folgen würde ,Bewusstsein
ohne Merkmal' verwirklicht werden.
translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu