Ich habe gehört, dass bei einer Gelegenheit sich der Erhabene in Savatthi im östlichen Kloster, im Palast von Migaras Mutter, aufhielt. Zu jener Zeit - es war Uposatha Tag - begab sich Visakha, Migaras Mutter, zur Tagesmitte zum Erhabenen. Beim Eintreffen verbeugte sie sich vor ihm und setzte sich zur Seite. Als sie dort saß, sprach der Erhabene zu ihr:
„Nun, Visakha, warum bist du inmitten
des Tages gekommen?"
„Heute halte ich den Uposatha ein, Herr."
„Visakha gibt es diese drei Uposathas. Welche drei?
Der Uposatha eines
Kuhhirten, der Uposatha der Jains und der
Uposatha der Edlen.
„Und was ist der Uposatha eines Kuhhirten?
„Und was ist der Uposatha eines Kuhhirten?
Gleichwie ein Kuhhirte,
wenn er am Abend das Vieh zu seinen Besitzern zurücktreibt, nachdenkt:
‚Heute wanderten die Rinder zu jener
Stelle und dieser, tranken an dieser Stelle und
jener, morgen werden sie zu jener Stelle
und dieser wandern und an dieser Stelle
und jener trinken’,
in der gleichen Weise gibt es den
Fall, in dem ein bestimmter Mensch, der den Uposatha einhält, nachdenkt:
‚Heute aß ich diese
Art von feinen Speisen und jene Art
von Grundnahrungsspeisen. Morgen werde
ich jene Art von feinen
Speisen und diese Art von
Grundnahrungsspeisen essen.’ Er verbringt den Tag mit einem Bewusstsein, durchtränkt mit dieser Gier,
dieser Begehrlichkeit.
Derart ist der Uposatha
eines Kuhhirten, Visakha.
Wenn dieser Uposatha eines
Kuhhirten unternommen wird, ist es nicht von großer Frucht oder großem Segen, nicht von großer Herrlichkeit
oder großem Glanz.
„Und was ist der Uposatha der Jains?
Es gibt Asketen namens
Niganthas (Jains). Sie lassen ihren Schüler, die folgende Übung unternehmen:
‚Nun, mein guter
Mann. Leg den
Stock nieder hinsichtlich der Wesen, die über hundert Meilen im Osten leben.
Leg den Stock nieder hinsichtlich der Wesen, die über
hundert Meilen im
Westen leben.
Leg den Stock nieder hinsichtlich der Wesen, die über
hundert Meilen im Norden leben.
Leg den Stock nieder hinsichtlich der Wesen, die über
hundert Meilen im
Süden leben.’ In
dieser Weise lassen sie den Schüler
Güte und Barmherzigkeit
für einige Wesen unternehmen,
aber nicht für andere.
Am Uposatha Tag, lassen
sie ihren Schüler, die folgende
Übung unternehmen:
‚Nun, mein guter Mann. Nachdem du all deine Kleidung abgelegt
hast, sprich folgendes:
‚Ich bin nichts durch nichts
und von nichts.
So gibt es nichts durch nichts und von nichts, was mir gehört." Doch trotzdem wissen seine Eltern von ihm:
‚Dies ist unser Kind.’ Und er weiß von ihnen:
‚Diese sind meine Eltern.’ Seine
Frauen und Kinder wissen von ihm:
‚Dies ist unser Mann und Vater.’
Und er weiß von ihnen:
‚Diese sind meine Frauen und Kinder.’ Seine Arbeiter und Sklaven
wissen von ihm:
‚Dies ist unser Herr." Und er weiß von ihnen:
‚Diese sind meine Arbeiter und Sklaven.’
„Also zu einer Zeit, in der er dazu
bewegt werden sollte, Aufrichtigkeit auszuüben,
wird er dazu bewegt, Unaufrichtigkeit auszuüben. Am Ende der Nacht benutzt er erneut seine
Habseligkeiten, obwohl sie ihm nicht zurückgegeben wurden. Dies gilt als Diebstahl, sage ich euch.
Derart ist der Uposatha
der Jains, Visakha.
Wenn dieser Uposatha der
Jains unternommen wird, ist es nicht von großer Frucht oder großem Segen, nicht von
großer Herrlichkeit oder großem
Glanz.
„Und was ist der Uposatha der Edlen?
„Es ist die Läuterung des ungeläuterten Geistes durch die geeignete Methode. Und wie wird der ungeläuterte Geist durch die geeignete Methode geläutert?
Es gibt den Fall, in dem der Schüler der Edlen sich den
Tathagata ins Gedächtnis ruft:
‚Wahrhaftig der Erhabene ist würdig und rechtens selbst erwacht, vollendet
in der klaren Kenntnis und im Verhalten, vollkommen, ein Kenner der Welt,
unübertroffener Meister derer, die bereit sind gebändigt zu werden, Lehrer der
Menschen und göttlichen Wesen, erwacht, erhaben.’
„Während er sich den Tathagata ins Gedächtnis
ruft, wird sein Geist gestillt und Freudengefühl
kommt auf; die Befleckungen seines
Geistes werden aufgegeben,
gleichwie wenn der Kopf durch die
geeignete Methode gereinigt würde.
Und wie wird der Kopf durch
die geeignete Methode gereinigt?
Durch die Anwendung von Körper pflegenden
Pasten und Ton und
angemessenem menschlichem Aufwand.
In dieser Weise wird der Kopf durch
die geeignete Methode gereinigt.
In der gleichen Weise wird der ungeläuterte
Geist durch die
geeignete Methode geläutert.
„Und wie wird der ungeläuterte Geist
durch die geeignete Methode geläutert?
Es gibt den Fall, in dem der Schüler der Edlen sich den
Tathagata ins Gedächtnis ruft:
‚Wahrhaftig er Erhabene ist würdig und rechtens selbst erwacht, vollendet
in der klaren Kenntnis und im Verhalten, vollkommen, ein Kenner der Welt,
unübertroffener Meister derer, die bereit sind gebändigt zu werden, Lehrer der
Menschen und göttlichen Wesen, erwacht, erhaben.’
„Während er sich den Tathagata ins Gedächtnis
ruft, wird sein Geist gestillt und Freudengefühl
kommt auf; die Befleckungen seines
Geistes werden aufgegeben.
Man nennt ihn somit einen Schüler der Edlen, der den Brahma-Uposatha unternimmt.
Er lebt mit Brahma (=Buddha). Dank Brahma wird sein
Geist gestillt, kommt Freudengefühl auf und, welche Befleckungen es auch immer in seinem
Geist geben möge, werden aufgegeben.
In dieser Weise wird der ungeläuterte Geist durch die
geeignete Methode geläutert.
„(Wiederum der Uposatha
der Edlen) ist die
Läuterung des ungeläuterten Geistes
durch die geeignete Methode. Und wie wird der ungeläuterte
Geist durch die
geeignete Methode geläutert?
Es gibt den Fall, in dem der Schüler der
Edlen sich das Dhamma ins Gedächtnis ruft:
‚Das Dhamma ist vom Erhabenen gut erläutert, hier und
jetzt sichtbar, zeitlos, zum Überprüfen einladend, zuträglich
und von den Weisen, jeder für sich, zu verwirklichen.’
„Während er sich das Dhamma ins Gedächtnis ruft, wird sein Geist gestillt und
Freudengefühl kommt auf; die Befleckungen
seines Geistes werden aufgegeben,
gleichwie wenn der Körper durch die
geeignete Methode gereinigt würde.
Und wie wird der Körper durch die geeignete Methode gereinigt?
Durch die Anwendung von Scheuerkugeln
und Badepulver und angemessenem
menschlichem Aufwand.
In dieser Weise wird der Körper
durch die geeignete Methode gereinigt.
In der gleichen Weise wird der ungeläuterte
Geist durch die
geeignete Methode geläutert.
„Und wie wird der ungeläuterte Geist
durch die geeignete Methode geläutert?
Es gibt den Fall, in dem der Schüler der Edlen sich das Dhamma
ins Gedächtnis ruft:
‚Das Dhamma ist vom Erhabenen gut erläutert, hier und
jetzt sichtbar, zeitlos, zum Überprüfen einladend, zuträglich
und von den Weisen, jeder für sich, zu verwirklichen.’
„Während er sich das Dhamma ins Gedächtnis ruft, wird sein Geist gestillt und
Freudengefühl kommt auf; die Befleckungen
seines Geistes werden aufgegeben.
Man nennt ihn somit einen Schüler der Edlen, der den Dhamma-Uposatha unternimmt. Er lebt mit dem Dhamma.
Dank dem Dhamma wird sein Geist gestillt, kommt Freudengefühl auf und, welche Befleckungen
es auch immer in seinem Geist geben möge, werden aufgegeben.
In dieser Weise wird der ungeläuterte Geist durch die geeignete
Methode geläutert.
„(Wiederum der Uposatha
der Edlen) ist die
Läuterung des ungeläuterten Geistes
durch die geeignete Methode. Und wie wird der ungeläuterte
Geist durch die
geeignete Methode geläutert?
Es gibt den Fall, in dem der Schüler der
Edlen sich die Sangha ins Gedächtnis ruft:
‚Die Sangha der Schüler des Erhabenen, die sich gut geübt haben, die sich
geradlinig geübt haben, die sich gezielt geübt haben, die sich meisterlich
geübt haben - nämlich die vier Arten (der edlen Schüler) als Paar gesehen, die
acht Arten einzeln gesehen - dies ist die Sangha der Schüler des
Erhabenen. Sie sind der Geschenke
würdig, der Gastfreundschaft würdig, der Gaben würdig, der Achtung würdig, das
unvergleichliche Verdienstfeld für die Welt.’
„Während er sich die Sangha ins Gedächtnis
ruft, wird sein Geist gestillt und Freudengefühl
kommt auf; die Befleckungen seines
Geistes werden aufgegeben,
gleichwie wenn Kleidung durch die geeignete
Methode gereinigt würde.
Und wie wird Kleidung durch die geeignete Methode gereinigt?
Durch die Anwendung von Salzerde
und Lauge und Kuhdung und angemessenem
menschlichem Aufwand.
In dieser Weise wird Kleidung durch
die geeignete Methode gereinigt.
In der gleichen Weise wird der ungeläuterte
Geist durch die
geeignete Methode geläutert.
„Und wie wird der ungeläuterte Geist
durch die geeignete Methode geläutert?
Es gibt den Fall, in dem der Schüler der Edlen sich die
Sangha ins Gedächtnis ruft:
‚Die Sangha der Schüler des Erhabenen, die sich gut geübt haben, die sich
geradlinig geübt haben, die sich gezielt geübt haben, die sich meisterlich
geübt haben - nämlich die vier Arten (der edlen Schüler) als Paar gesehen, die
acht Arten einzeln gesehen - dies ist die Sangha der Schüler des Erhabenen. Sie sind der Geschenke würdig, der
Gastfreundschaft würdig, der Gaben würdig, der Achtung würdig, das
unvergleichliche Verdienstfeld für die Welt.“
„Während er sich die Sangha ins Gedächtnis ruft, wird sein Geist gestillt und
Freudengefühl kommt auf; die Befleckungen
seines Geistes werden aufgegeben.
Man nennt ihn somit einen Schüler der Edlen, der den Sangha
-Uposatha unternimmt. Er
lebt mit der Sangha.
Dank der Sangha wird sein Geist gestillt, kommt Freudengefühl auf und, welche Befleckungen es auch immer in seinem
Geist geben möge, werden aufgegeben.
In dieser Weise wird der ungeläuterte Geist durch die
geeignete Methode geläutert.
„(Wiederum der Uposatha
der Edlen) ist die
Läuterung des ungeläuterten Geistes
durch die geeignete Methode. Und wie wird der ungeläuterte
Geist durch die
geeignete Methode geläutert?
Es gibt den Fall, in dem der Schüler der
Edlen sich seine Tugenden ins Gedächtnis ruft:
‚(Sie sind) unzerrissen, ungebrochen, unbefleckt,
unbekleckst, befreiend, von den Weisen gelobt, ungetrübt, für die Geistessammlung förderlich.’
„Während er sich Tugend ins Gedächtnis ruft,
wird sein Geist gestillt
und Freudengefühl kommt auf; die Befleckungen seines Geistes werden aufgegeben,
gleichwie wenn ein Spiegel durch die geeignete Methode gereinigt würde.
Und wie wird ein Spiegel durch die geeignete Methode gereinigt?
Durch die Anwendung von Öl und
Asche und Fensterleder und angemessenem menschlichem Aufwand.
In dieser Weise wird ein Spiegel
durch die geeignete Methode gereinigt.
In der gleichen Weise wird der ungeläuterte
Geist durch die
geeignete Methode geläutert.
„Und wie wird der ungeläuterte Geist
durch die geeignete Methode geläutert?
Es gibt den Fall, in dem der Schüler der Edlen sich seine
Tugenden ins Gedächtnis ruft:
‚(Sie sind) unzerrissen, ungebrochen, unbefleckt,
unbekleckst, befreiend, von den Weisen gelobt, ungetrübt, für die Geistessammlung förderlich.’
„Während er sich Tugend ins Gedächtnis ruft,
wird sein Geist gestillt
und Freudengefühl kommt auf; die Befleckungen seines Geistes werden aufgegeben.
Man nennt ihn somit einen Schüler der Edlen, der den
Tugend-Uposatha unternimmt. Er lebt mit der Tugend. Dank der Tugend
wird sein Geist gestillt, kommt Freudengefühl auf und, welche Befleckungen es auch immer in seinem
Geist geben möge, werden aufgegeben.
In dieser Weise wird der ungeläuterte Geist durch die
geeignete Methode geläutert.
„(Wiederum der Uposatha
der Edlen) ist die
Läuterung des ungeläuterten Geistes
durch die geeignete Methode. Und wie wird der ungeläuterte
Geist durch die
geeignete Methode geläutert?
Es gibt den Fall, in dem der Schüler der Edlen sich die
Devas ins Gedächtnis ruft:
‚Es gibt die Devas der Vier Großen
Könige,
die Devas der Dreiunddreißig,
die Devas der Stunden,
die Devas der Dreiunddreißig,
die Devas der Stunden,
die zufriedenen Devas,
die sich an Schöpfung entzückenden Devas,
die über Schöpfungen Anderer Macht ausübenden Devas,
die Devas des Gefolge des Brahmas
die sich an Schöpfung entzückenden Devas,
die über Schöpfungen Anderer Macht ausübenden Devas,
die Devas des Gefolge des Brahmas
und die Devas jenseits von ihnen.
Mit welcher Überzeugung sie auch versehen waren, dass sie
- als sie aus diesem Leben fielen - dort wiedererschienen, die selbe Art von Überzeugung
ist auch in mir gegenwärtig.
Mit welcher Tugend sie auch immer versehen waren, dass
sie - als sie aus diesem Leben fielen - dort wiedererschienen, die selbe Art
von Tugend ist auch in mir gegenwärtig.
Mit welcher Wissenserwerb sie auch
immer versehen waren, dass sie - als sie aus diesem Leben fielen - dort
wiedererschienen, die selbe Art von Wissenserwerb ist auch in mir gegenwärtig.
Mit welcher Großzügigkeit sie auch immer versehen waren,
dass sie - als sie aus diesem Leben fielen - dort wiedererschienen, die selbe
Art von Großzügigkeit ist auch in mir gegenwärtig.
Mit welcher Erkenntnis sie auch immer versehen waren,
dass sie - als sie aus diesem Leben fielen - dort wiedererschienen, die selbe
Art von Erkenntnis ist auch in mir gegenwärtig.’
„Während er sich die Devas ins Gedächtnis
ruft, wird sein Geist gestillt und Wissenserwerb kommt auf; die Befleckungen seines Geistes werden aufgegeben,
gleichwie wenn Gold durch die geeignete
Methode gereinigt würde.
Und wie wird Gold durch die geeignete Methode gereinigt?
Durch die Anwendung eines Ofens,
Salzerde, roter Kreide, einem Blasrohr, einer Zange und angemessenem menschlichem Aufwand.
In dieser Weise wird Gold durch die
geeignete Methode gereinigt.
In der gleichen Weise wird der ungeläuterte
Geist durch die
geeignete Methode geläutert.
„Und wie wird der ungeläuterte Geist
durch die geeignete Methode geläutert?
Es gibt den Fall, in dem der Schüler der Edlen sich die
Devas ins Gedächtnis ruft:
‚Es gibt die Devas der Vier Großen
Könige,
die Devas der Dreiunddreißig,
die Devas der Stunden,
die Devas der Dreiunddreißig,
die Devas der Stunden,
die zufriedenen Devas,
die Devas, die sich an der Schöpfung erfreuen,
die Devas, die Macht über die Schöpfungen Anderer ausüben
die Devas des Gefolge des Brahmas
die Devas, die sich an der Schöpfung erfreuen,
die Devas, die Macht über die Schöpfungen Anderer ausüben
die Devas des Gefolge des Brahmas
und die Devas jenseits von ihnen.
Mit welcher Überzeugung sie auch immer versehen waren,
dass sie - als sie aus diesem Leben fielen - dort wiedererschienen, die selbe
Art von Überzeugung ist auch in mir gegenwärtig.
Mit welcher Tugend sie auch immer versehen waren, dass
sie - als sie aus diesem Leben fielen - dort wiedererschienen, die selbe Art
von Tugend ist auch in mir gegenwärtig.
Mit welchem Wissenserwerb sie auch
immer versehen waren, dass sie - als sie aus diesem Leben fielen - dort
wiedererschienen, die selbe Art von Wissenserwerb ist auch in mir gegenwärtig.
Mit welcher Großzügigkeit sie auch immer versehen waren,
dass sie - als sie aus diesem Leben fielen - dort wiedererschienen, die selbe
Art von Großzügigkeit ist auch in mir gegenwärtig.’
„Während er sich die Devas ins Gedächtnis
ruft, wird sein Geist gestillt und Freudengefühl kommt auf; die Befleckungen
seines Geistes werden aufgegeben.
Man nennt ihn somit einen Schüler der Edlen, der den Deva-Uposatha unternimmt. Er lebt mit den Devas. Dank den Devas wird
sein Geist gestillt, kommt Freudengefühl auf und, welche Befleckungen es auch immer in seinem
Geist geben möge, werden aufgegeben.
In dieser Weise wird der ungeläuterte Geist durch die
geeignete Methode geläutert.
„Weiterhin sinnt der Schüler der Edlen in dieser Weise nach:
‚Solange sie leben, unterlassen die
Arahants - sich davon abwendend,
Leben zu nehmen -
Leben zu nehmen. Sie
verweilen mit ihrem Stock niedergelegt, mit ihrem Messer niedergelegt,
gewissenhaft, barmherzig, mitfühlend für das Wohlergehen aller Lebewesen.
Heute unterlasse auch ich für diesen Tag und Nacht - mich davon abwendend, Leben
zu nehmen - Leben
zu nehmen. Ich verweile mit
meinem Stock niedergelegt, mit meinem Messer niedergelegt, gewissenhaft,
barmherzig, mitfühlend für das Wohlergehen aller Lebewesen.
Mittels dieses Einflusses eifere ich den Arahants nach und mein Uposatha wird eingehalten.
„,Solange sie leben, unterlassen die
Arahants - sich davon abwendend, Nicht-Gegebenes
zu nehmen - Nicht-Gegebenes zu nehmen. Sie nehmen nur, was
ihnen gegeben wird, nehmen nur an, was ihnen gegeben wird, bestehen nicht,
indem sie stehlen, sondern mittels eines rein gewordenen Selbst.
Heute unterlasse auch ich für diesen Tag und Nacht - mich davon abwendend, Nicht-Gegebenes
zu nehmen - Nicht-Gegebenes zu nehmen. Ich nehme nur, was
mir gegeben wird, nehme nur an, was mir gegeben wird, bestehe nicht, indem ich
stehle, sondern mittels eines rein gewordenen Selbst.
Mittels dieses Einflusses eifere ich den Arahants
nach und mein Uposatha wird
eingehalten.
„,Solange sie leben, leben die
Arahants - sich von der
Unkeuschheit abwendend -
in Keuschheit, unnahbar, enthalten sich des Geschlechtsverkehrs, der
Dorfbewohner Art und Weise.
Heute lebe auch ich für diesen Tag und Nacht - mich von der
Unkeuschheit abwendend - in Keuschheit, unnahbar, enthalte mich
des Geschlechtsverkehrs, der Dorfbewohner Art und Weise.
Mittels dieses Einflusses eifere ich den Arahants
nach und mein Uposatha wird
eingehalten.
„,Solange sie leben, enthalten sich die
Arahants - sich von verkehrter
Rede
abwendend - der verkehrten Rede. Sie sprechen die Wahrheit, halten sich
an die Wahrheit, sind beständig, zuverlässig, keine Betrüger
der Welt.
Heute enthalte auch ich mich für diesen Tag und Nacht - mich von verkehrter Rede
abwendend - der verkehrten Rede. Ich spreche die Wahrheit, halte mich an die
Wahrheit, bin beständig, zuverlässig, kein Betrüger der Welt.
Mittels dieses Einflusses eifere ich den Arahants
nach und mein Uposatha wird
eingehalten.
„,Solange sie leben, enthalten sich die
Arahants - sich von vergorenen, alkoholischen,
Achtlosigkeit verursachenden Getränken abwendend - vergorener, alkoholischer, Achtlosigkeit
verursachender Getränke.
Heute enthalte auch ich mich für diesen Tag und Nacht - mich von vergorenen, alkoholischen,
Achtlosigkeit verursachenden Getränken abwendend
- vergorener, alkoholischer,
Achtlosigkeit verursachender Getränke.
Mittels dieses Einflusses eifere ich den Arahants
nach und mein Uposatha wird
eingehalten.
„,Solange sie leben, leben die
Arahants von einer Mahlzeit am Tag,
unterlassen es, nachts zu essen, enthalten sich der Mahlzeiten
zur verkehrten Tageszeit (von
Mittag bis zum Morgengrauen).
Heute lebe auch ich für diesen Tag und Nacht von einer
Mahlzeit am Tag, unterlasse es, nachts zu essen, enthalte mich der Mahlzeiten zur verkehrten Tageszeit.
Mittels dieses Einflusses eifere ich den Arahants
nach und mein Uposatha wird
eingehalten.
„,Solange sie leben, unterlassen die
Arahants es zu singen, zu tanzen, Musik zu hören,
Vorstellungen anzuschauen, Girlanden zu tragen, sich mit Düften
und Schönheitspflege zu verschönern.
Heute unterlasse auch ich es für diesen Tag und Nacht zu singen, zu tanzen,
Musik zu hören, Vorstellungen anzuschauen, Girlanden zu tragen,
mich mit Düften und Schönheitspflege
zu verschönern.
Mittels dieses Einflusses eifere ich den Arahants
nach und mein Uposatha wird
eingehalten.
„,Solange sie leben, enthalten sich die
Arahants - sich von hohen und
eindrucksvollen Sitzbänken und Betten abwendend - hoher
und eindrucksvoller Sitzbänken und Betten. Sie benutzen
niedrige Betten, eine Pritsche oder ein Strohlager.
Heute enthalte auch ich mich für diesen Tag und Nacht - mich von hohen und
eindrucksvollen Sitzbänken und Betten abwendend - hoher und
eindrucksvoller Sitzbänken und Betten. Ich benutze ein
niedriges Bett, eine Pritsche oder ein Strohlager.
Mittels dieses Einflusses eifere ich den Arahants
nach und mein Uposatha wird
eingehalten.’
„Derart ist der Uposatha
der Edlen, Visakha. Wenn dieser Uposatha der Edlen unternommen
wird, ist es von großer Frucht und großem Segen, von großer Herrlichkeit und großem Glanz.
„Und wie ist es von großer
Frucht und großem Segen, von großer Herrlichkeit und großem Glanz?
„Angenommen jemand würde königliche Herrschaft, Verfügung und
Hoheitsgewalt über diese sechzehn
große Ländereien, die mit den sieben Schätzen reichlich versehen
wären, ausüben, nämlich über die Angas,
Maghadans, Kasis, Kosalans, Vajjians, Mallas,
Cetis, Vansans, Kurus,
Pañcalas, Macchas, Surasenas, Assakas, Avantis,
Gandharans und Kambojans:
Es wäre kein Sechzehntel dieses mit acht Gliedern versehenen Uposatha
wert. Warum ist das so?
Königliche Herrschaft über die Menschen ist eine magere Sache, verglichen mit himmlischer
Glückseligkeit.
„Fünfzig menschlichen Jahre kommen einem Tag und Nacht unter den Devas der Vier Großen Könige gleich.
Dreißig solche Tage
und Nächte machen einen Monat
aus.
Zwölf solcher Monate
machen ein Jahr aus.
Fünf hundert solcher himmlischen
Jahre machen die Lebensdauer
unter den Devas der
Vier Großen Könige aus.
Nun ist es möglich, dass ein bestimmter Mann oder Frau - der diesen mit acht Gliedern versehenen Uposatha eingehalten hat -
beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, unter den Devas der Vier Großen
Könige wiedergeboren werden könnte.
In Bezug hierauf heißt es:
‚Königliche Herrschaft über die Menschen ist eine magere Sache, verglichen mit
himmlischer Glückseligkeit.’
„Ein menschliches Jahrhundert
kommen einem Tag und Nacht unter den Devas
der Dreiunddreißig gleich.
Dreißig solche Tage
und Nächte machen einen Monat
aus.
Zwölf solcher Monate
machen ein Jahr aus.
Eintausend solcher himmlischen
Jahre machen die Lebensdauer
unter den Devas der
Dreiunddreißig aus.
Nun ist es möglich, dass ein bestimmter Mann oder Frau - der diesen mit acht Gliedern versehenen Uposatha eingehalten hat - beim Zerfall des Körpers,
nach dem Tode, unter den Devas der Dreiunddreißig
wiedergeboren werden könnte.
In Bezug hierauf heißt es:
‚Königliche Herrschaft über die Menschen ist eine magere Sache, verglichen mit
himmlischer Glückseligkeit.’
„Zwei menschliche Jahrhunderte
kommen einem Tag und Nacht unter den Devas
der Stunden gleich.
Dreißig solche Tage
und Nächte machen einen Monat
aus.
Zwölf solcher Monate
machen ein Jahr aus.
Zweitausend solcher himmlischen
Jahre machen die Lebensdauer
unter den Devas der
Stunden aus.
Nun ist es möglich, dass ein bestimmter Mann oder Frau - der diesen
mit acht Gliedern versehenen Uposatha eingehalten hat - beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, unter den Devas der
Stunden wiedergeboren werden könnte.
In Bezug hierauf heißt es:
‚Königliche Herrschaft über die Menschen ist eine magere Sache, verglichen mit
himmlischer Glückseligkeit.’
„Vier menschliche Jahrhunderte
kommen einem Tag und Nacht unter den zufriedenen Devas gleich.
Dreißig solche Tage
und Nächte machen einen Monat
aus.
Zwölf solcher Monate
machen ein Jahr aus.
Viertausend solcher himmlischen
Jahre machen die Lebensdauer
unter den zufriedenen Devas aus.
Nun ist es möglich, dass ein bestimmter Mann oder Frau - der diesen
mit acht Gliedern versehenen Uposatha eingehalten hat - beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, unter den zufriedenen Devas wiedergeboren werden könnte.
In Bezug hierauf heißt es:
‚Königliche Herrschaft über die Menschen ist eine magere Sache, verglichen mit himmlischer
Glückseligkeit.’
„Acht menschliche Jahrhunderte
kommen einem Tag und Nacht unter den Devas,
die sich an der Schöpfung erfreuen, gleich.
Dreißig solche Tage
und Nächte machen einen Monat
aus.
Zwölf solcher Monate
machen ein Jahr aus.
Achttausend solcher himmlischen
Jahre machen die Lebensdauer
unter den Devas, die sich an der Schöpfung erfreuen, aus.
Nun ist es möglich, dass ein bestimmter Mann oder Frau - der diesen
mit acht Gliedern versehenen Uposatha eingehalten hat - beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, unter den Devas, die sich an der Schöpfung erfreuen, wiedergeboren werden könnte.
In Bezug hierauf heißt es:
‚Königliche Herrschaft über die Menschen ist eine magere Sache, verglichen mit
himmlischer Glückseligkeit.’
„Sechzehn menschliche Jahrhunderte kommen einem
Tag und Nacht unter den Devas, die Macht über die Schöpfungen Anderer ausüben, gleich.
Dreißig solche Tage
und Nächte machen einen Monat
aus.
Zwölf solcher Monate
machen ein Jahr aus.
Sechzehntausend solcher himmlischen Jahre machen
die Lebensdauer unter den Devas, die Macht über die Schöpfungen Anderer ausüben, aus.
Nun ist es möglich, dass ein bestimmter Mann oder Frau - der diesen
mit acht Gliedern versehenen Uposatha eingehalten hat - beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, unter den Devas, die Macht über die Schöpfungen Anderer ausüben, wiedergeboren werden
könnte.
In Bezug hierauf heißt es:
‚Königliche Herrschaft über die Menschen ist eine magere Sache, verglichen mit
himmlischer Glückseligkeit.’"
Man sollte kein
Wesen töten
oder
nehmen, was nicht gegeben ist;
man sollte nicht lügen
oder ein Trinker
von starken Getränken sein;
man sollte
sich der Unkeuschheit, dem Geschlechtsverkehr enthalten;
man sollte nicht in der Nacht oder
zur verkehrten Tageszeit essen;
man sollte keine Girlanden
tragen oder Düfte verwenden;
man sollte auf
einem Strohlager oder einer auf dem
Boden ausgebreiteten Matte, schlafen -
denn dieser achtgliedrige
Uposatha
ist von dem Erwachten
verkündet worden,
damit er zum Ende führt
von Leid und
Stress.
Der Mond und die
Sonne, beide hell zu sehen,
werfen Glanz, wohin sie auch gehen,
verjagen Dunkelheit,
wenn sie am Himmelsraum wandeln,
erhellen den Himmel, erleuchten die Himmelsviertel.
In ihrer Reichweite wird
Reichtum gefunden:
Perle, Kristall, Beryll,
Glücks-Juwel, Platin,
Nugget-Gold
und das Feingold
genannt „Hataka“.
Jedoch auch sie -
wie das
Licht aller Sterne,
mit dem Mond
verglichen -
sind nicht ein
Sechzehntel wert
des achtgliedrigen
Uposatha.
Wer also -
Mann oder Frau -
mit den Tugenden
versehen ist,
des achtgliedrigen
Uposatha,
und verdienstvolle Taten verübt
hat,
Ertrag bringende für die
Glückseligkeit,
über
jeden Tadel erhaben, der geht
in die himmlischen
Gefilden.
translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu