„Mönche, ich werde euch die neun aufeinanderfolgenden Verweilens-Erreichungen lehren. Hört zu und seid aufmerksam. Ich werde sprechen."
„Wie ihr sagt, Herr”, antworteten die Mönche.
Der Erhabene sprach:
„Und was, Mönche, sind die neun aufeinanderfolgenden Verweilens-Erreichungen?
1 „Wo auch immer (die Absicht nach) Sinnlichkeit
erlöscht und jene, die immer wieder Sinnlichkeit unterbinden, verweilen:
Dort sind jene Ehrwürdigen sicherlich, so sage ich euch, durch diesen Zustand
frei von Hunger, entfesselt, hinübergelangt, an das jenseitige Ufer gelangt.
„Nun, wenn jemand sagen würde:
‚Wo erlöscht Sinnlichkeit? Und wo verweilen
jene, die immer wieder Sinnlichkeit unterbinden? Ich weiß das nicht; ich sehe das nicht’, dann
sollte man ihm antworten:
‚Es gibt den Fall, Freund, in dem ein Mönch, der sich ganz von Sinnlichkeit
zurückgezogen, von ungeschickten Eigenschaften zurückgezogen hat, in das erste
Jhana eintritt und darin verbleibt: Verzückung und Glücksgefühl, die aus der
Zurückgezogenheit entstanden sind und von gelenkten Gedanken und Bewerten
begleitet werden.
Hier erlöschen Sinneslüste und hier verweilen jene, die immer wieder Sinneslüste
unterbinden.’
„Ein Mensch ohne Arglist und Tücke würde sicherlich sagen:
‚Sehr gut.’ Er würde sich an dieser Erklärung entzücken und sie gut heißen. Sich an dieser Erklärung
entzückend, sie gut heißend, sie huldigend und seine Hände vor seinem Herzen aneinanderlegend,
würde er sie ehren.
2
„Wo auch immer gelenkte Gedanken und Bewerten erlöschen und jene, die
immer wieder gelenkte Gedanken und Bewerten unterbinden, verweilen:
Dort sind jene Ehrwürdigen sicherlich, so sage ich euch, durch diesen Zustand
frei von Hunger, entfesselt, hinübergelangt, an das jenseitige Ufer gelangt.
„Nun, wenn jemand sagen würde:
‚Wo erlöschen gelenkte Gedanken und Bewerten? Und wo verweilen jene, die immer wieder
gelenkte Gedanken und Bewerten unterbinden?
Ich weiß das nicht; ich sehe das nicht’, sollte man ihm antworten:
‚Es gibt den Fall, Freund, in dem ein Mönch mit der
Stillung der gelenkten Gedanken und Bewerten in das zweite Jhana eintritt und
darin verbleibt: Verzückung und Glücksgefühl, die aus der Sammlung entstanden
sind, Einheit des Bewusstseins frei von gelenkten Gedanken und Bewerten, innere
Beruhigung.
Hier erlöschen gelenkte Gedanken und Bewerten und hier verweilen jene, die
immer wieder gelenkte Gedanken und Bewerten unterbinden.’
„Ein Mensch ohne Arglist und Tücke würde sicherlich sagen:
‚Sehr gut.’ Er würde sich an dieser Erklärung entzücken und sie gut heißen. Sich an dieser Erklärung
entzückend, sie gut heißend, sie huldigend und seine Hände vor seinem Herzen
aneinanderlegend, würde er sie ehren.
3
„Wo auch immer Verzückung erlöscht und jene, die immer wieder Verzückung
unterbinden, verweilen:
Dort sind jene Ehrwürdigen sicherlich, so sage ich euch, durch diesen Zustand
frei von Hunger, entfesselt, hinübergelangt, an das jenseitige Ufer gelangt.
„Nun, wenn jemand sagen würde:
‚Wo erlöscht Verzückung? Und wo verweilen
jene, die immer wieder Verzückung unterbinden?
Ich weiß das nicht; ich sehe das nicht’, sollte man ihm antworten:
‚Es gibt den Fall, Freund, in dem ein Mönch mit dem Verblassen der
Verzückung in Gleichmut verbleibt, achtsam und wissensklar und Glücksgefühl mit
dem Körper empfindet. Er tritt in das
dritte Jhana ein, von dem die Edlen sagen ‚Gleichmütig und achtsam, verweilt er
im Glücksgefühl’, und verbleibt darin.
Hier erlöscht Verzückung und hier verweilen jene, die immer wieder
Verzückung unterbinden.’
„Ein Mensch ohne Arglist und Tücke würde sicherlich sagen:
‚Sehr gut.’ Er würde sich an dieser Erklärung entzücken und sie gut heißen. Sich an dieser Erklärung
entzückend, sie gut heißend, sie huldigend und seine Hände vor seinem Herzen aneinanderlegend,
würde er sie ehren.
4
„Wo auch immer das Glücksgefühl des Gleichmuts (1) erlöscht und jene,
die immer wieder das Glücksgefühl des Gleichmuts unterbinden, verweilen:
Dort sind jene Ehrwürdigen sicherlich, so sage ich euch, durch diesen Zustand
frei von Hunger, entfesselt, hinübergelangt, an das jenseitige Ufer gelangt.
„Nun, wenn jemand sagen würde:
‚Wo erlöscht das Glücksgefühl des Gleichmuts? Und wo verweilen jene, die immer wieder das
Glücksgefühl des Gleichmuts unterbinden?
Ich weiß das nicht; ich sehe das nicht’, sollte man ihm antworten:
‚Es gibt den Fall, Freund, in dem ein Mönch mit dem Aufgeben von Glücksgefühl und Schmerz, wie schon mit dem früheren Schwinden
von Frohsinn und Gram, in das vierte Jhana eintritt und darin verbleibt:
Reinheit der Gleichmut und Achtsamkeit, weder-Wohlgefühl-noch-Wehgefühl.
Hier erlöscht das Glücksgefühl des Gleichmuts und hier verweilen jene, die
immer wieder das Glücksgefühl des Gleichmuts unterbinden.’
„Ein Mensch ohne Arglist und Tücke würde sicherlich sagen:
‚Sehr gut.’ Er würde sich an dieser Erklärung entzücken und sie gut heißen. Sich an dieser Erklärung
entzückend, sie gut heißend, sie huldigend und seine Hände vor seinem Herzen
aneinanderlegend, würde er sie ehren.
5
„Wo auch immer die Wahrnehmung von Form erlöscht und jene, die immer
wieder die Wahrnehmung von Form unterbinden, verweilen:
Dort sind jene Ehrwürdigen sicherlich, so sage ich euch, durch diesen Zustand
frei von Hunger, entfesselt, hinübergelangt, an das jenseitige Ufer gelangt.
„Nun, wenn jemand sagen würde:
‚Wo erlöscht die Wahrnehmung von Form?
Und wo verweilen jene, die immer wieder die Wahrnehmung von Form
unterbinden? Ich weiß das nicht; ich
sehe das nich’”, sollte man ihm antworten:
‚Es gibt den Fall, Freund, in dem ein Mönch mit dem vollständigen
Überwinden der Formwahrnehmungen, mit dem Schwinden der
Widerstandswahrnehmungen, Mannigfaltigkeitswahrnehmungen nicht beachtend und ‚unendlichen
Raum’ (wahrnehmend), in die Dimension der
Raumunendlichkeit eintritt und darin verbleibt.
Hier erlöscht die Wahrnehmung von Form und hier verweilen jene, die immer
wieder die Wahrnehmung von Form unterbinden.’
„Ein Mensch ohne Arglist und Tücke würde sicherlich sagen:
‚Sehr gut.’ Er würde sich an dieser Erklärung entzücken und sie gut heißen. Sich an dieser Erklärung
entzückend, sie gut heißend, sie huldigend und seine Hände vor seinem Herzen
aneinanderlegend, würde er sie ehren.
6
„Wo auch immer die Wahrnehmung der Raumunendlichkeit erlöscht und jene,
die immer wieder die Wahrnehmung der Raumunendlichkeit unterbinden, verweilen:
Dort sind jene Ehrwürdigen sicherlich, so sage ich euch, durch diesen Zustand
frei von Hunger, entfesselt, hinübergelangt, an das jenseitige Ufer gelangt.
„Nun, wenn jemand sagen würde:
‚Wo erlöscht die Wahrnehmung der Raumunendlichkeit? Und wo verweilen jene, die immer wieder die
Wahrnehmung der Raumunendlichkeit unterbinden?
Ich weiß das nicht; ich sehe das nicht’, sollte man ihm antworten:
‚Es gibt den Fall, Freund, in dem ein Mönch mit dem
vollständigen Überwinden der Dimension der Raumunendlichkeit, ‚unendliche Bewusstheit’
(wahrnehmend), in die Dimension der Bewusstheitsunendlichkeit
eintritt und darin verbleibt.
Hier erlöscht die Wahrnehmung der Raumunendlichkeit und hier verweilen jene,
die immer wieder die Wahrnehmung der Raumunendlichkeit unterbinden.’
„Ein Mensch ohne Arglist und Tücke würde sicherlich sagen:
‚Sehr gut.’ Er würde sich an dieser Erklärung entzücken und sie gut heißen. Sich an dieser Erklärung
entzückend, sie gut heißend, sie huldigend und seine Hände vor seinem Herzen
aneinanderlegend, würde er sie ehren.
7
„Wo auch immer die Wahrnehmung der Bewusstseinsunendlichkeit
erlöscht und jene, die immer wieder die Wahrnehmung der Bewusstseinsunendlichkeit
unterbinden, verweilen:
Dort sind jene Ehrwürdigen sicherlich, so sage ich euch, durch diesen Zustand
frei von Hunger, entfesselt, hinübergelangt, an das jenseitige Ufer gelangt.
„Nun, wenn jemand sagen würde:
‚Wo erlöscht die Wahrnehmung der Bewusstseinsunendlichkeit? Und wo verweilen jene, die immer wieder die
Wahrnehmung der Bewusstseinsunendlichkeit
unterbinden? Ich weiß das nicht; ich
sehe das nicht’, sollte man ihm antworten:
‚Es gibt den Fall, Freund, in dem ein Mönch mit dem
vollständigen Überwinden der Dimension der Bewusstheitsunendlichkeit, ‚da ist nichts’
(wahrnehmend), in die Dimension des Nichts
eintritt und darin verbleibt.
Hier erlöscht die Wahrnehmung der Bewusstseinsunendlichkeit
und hier verweilen jene, die immer wieder die Wahrnehmung der Bewusstseinsunendlichkeit
unterbinden.’
„Ein Mensch ohne Arglist und Tücke würde sicherlich sagen:
‚Sehr gut.’ Er würde sich an dieser Erklärung entzücken und sie gut heißen. Sich an dieser Erklärung
entzückend, sie gut heißend, sie huldigend und seine Hände vor seinem Herzen
aneinanderlegend, würde er sie ehren.
8
„Wo auch immer die Wahrnehmung des Nichts
erlöscht und jene, die immer wieder die Wahrnehmung des Nichts
unterbinden, verweilen:
Dort sind jene Ehrwürdigen sicherlich, so sage ich euch, durch diesen Zustand
frei von Hunger, entfesselt, hinübergelangt, an das jenseitige Ufer gelangt.
„Nun, wenn jemand sagen würde:
‚Wo erlöscht die Wahrnehmung des Nichts? Und wo verweilen jene, die immer wieder die
Wahrnehmung des Nichts unterbinden? Ich weiß das nicht; ich sehe das nicht’,
sollte man ihm antworten:
‚Es gibt den Fall, Freund, in dem ein Mönch mit dem
vollständigen Überwinden der Dimension des Nichts in die Dimension der Weder Wahrnehmung Noch
Nicht-Wahrnehmung eintritt und darin verbleibt.
Hier erlöscht die Wahrnehmung des Nichts und hier verweilen
jene, die immer wieder die Wahrnehmung des Nichts
unterbinden.’
„Ein Mensch ohne Arglist und Tücke würde sicherlich sagen:
‚Sehr gut.’ Er würde sich an dieser Erklärung entzücken und sie gut heißen. Sich an dieser Erklärung
entzückend, sie gut heißend, sie huldigend und seine Hände vor seinem Herzen
aneinanderlegend, würde er sie ehren. .
9
„Wo auch immer die Wahrnehmung der Dimension der
weder Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung erlöscht und jene, die immer wieder
die Wahrnehmung der Dimension der weder Wahrnehmung noch
Nicht-Wahrnehmung unterbinden, verweilen:
Dort sind jene Ehrwürdigen sicherlich, so sage ich euch, durch diesen Zustand
frei von Hunger, entfesselt, hinübergelangt, an das jenseitige Ufer gelangt.
„Nun, wenn jemand sagen würde:
‚Wo erlöscht die Wahrnehmung der Dimension der Weder
Wahrnehmung Noch Nicht-Wahrnehmung? Und
wo verweilen jene, die immer wieder die Wahrnehmung der Dimension
der Weder Wahrnehmung Noch Nicht-Wahrnehmung unterbinden? Ich weiß das nicht; ich sehe das nicht’,
sollte man ihm antworten:
‚Es gibt den Fall, Freund, in dem ein Mönch dem vollständigen Überwinden
der Dimension der Weder Wahrnehmung Noch Nicht-Wahrnehmung in die
Beendigung von Wahrnehmung und Gefühl eintritt und darin verbleibt. (2)
Hier erlöscht die Wahrnehmung der Dimension der Weder
Wahrnehmung Noch Nicht-Wahrnehmung und hier verweilen jene, die immer wieder
die Wahrnehmung der Weder Wahrnehmung Noch
Nicht-Wahrnehmung unterbinden.’
„Ein Mensch ohne Arglist und Tücke würde sicherlich sagen:
‚Sehr gut.’ Er würde sich an dieser Erklärung entzücken und sie gut heißen. Sich an dieser Erklärung
entzückend, sie gut heißend, sie huldigend und seine Hände vor seinem Herzen
aneinanderlegend, würde er sie ehren.
„Diese, Mönche, sind die neun aufeinanderfolgenden Verweilens-Erreichungen."
Anmerkungen
- In AN 9.34 heißt es, dass ‚das Übel’ des dritten Jhānas, das im vierten Jhāna aufgegeben wird, Gleichmut sei. Jedoch das vierte Jhāna enthält auch Gleichmut. Somit scheint die Aussage in dieser Sutta - dass das ‚Glücksgefühl’ des Gleichmuts im vierten Jhāna aufgegeben wird - folgerichtiger mit dem vierten Jhāna, wie es in der Standartformel beschriebenen wird, zu sein. AN 9.42 ist in diesem Punkt in Übereinstimmung.
- Man beachte, dass dieser Beschreibung der Beendigung von Wahrnehmung und Gefühl die Aussage fehlt, die oft an Stellen, wo dies Erreichung beschrieben wird, hinzugefügt ist: „Und als er mit Erkenntnis sieht, sind seine geistigen Ausströmungen (āsava) völlig beendet."
translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu