Kimattha Sutta

Was ist der Zweck?

Ich habe gehört, dass bei einer Gelegenheit sich der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta Hain, Anathapindikas Kloster, aufhielt.  Dann begab sich der ehrwürdige Ananda zum Erhabenen.  Beim Eintreffen verbeugte er sich vor ihm und setzte sich zur Seite.  Als er da saß, sprach er zum Erhabenen:

„Was ist der Zweck der geschickten Tugenden?  Was ist ihr Segen?"

„Die geschickten Tugenden haben die Reuelosigkeit als ihren Zweck, Ananda, haben die Reuelosigkeit als ihren Segen.“

„Was ist der Zweck der Reuelosigkeit?  Was ist ihr Segen?"

„Die Reuelosigkeit hat das Freudengefühl als ihren Zweck, hat das Freudengefühl als ihren Segen.“

„Was ist der Zweck des Freudengefühls?  Was ist sein Segen?"

„Das Freudengefühl hat die Verzückung als seinen Zweck, hat die Verzückung als seinen Segen.“

„Was ist der Zweck der Verzückung?  Was ist ihr Segen?"

„Die Verzückung hat die Gestilltheit als ihren Zweck, hat die Gestilltheit als ihren Segen.“

„Was ist der Zweck der Gestilltheit?  Was ist ihr Segen?"

„Die Gestilltheit hat Glücksgefühl als ihren Zweck, hat Glücksgefühl als ihren Segen.“

„Was ist der Zweck des Glücksgefühls?  Was ist sein  Segen?"

„Das Glücksgefühl hat die Geistessammlung als seinen Zweck, hat die Geistessammlung als seinen Segen.“

„Was ist der Zweck der Geistessammlung?  Was ist ihr Segen?“

„Die Geistessammlung hat die Kenntnis und Schauung der Dinge, wie sie geworden sind (yathābhūtam), als ihren Zweck, hat die Kenntnis und Schauung der Dinge, wie sie sind, als ihren Segen.“

„Was ist der Zweck der Kenntnis und der Schauung der Dinge, wie sie eworden sind?  Was ist ihr Segen?"

Die Kenntnis und Schauung der Dinge, wie sie geworden sind, haben die Ernüchterung als ihren Zweck, haben die Ernüchterung als ihren Segen.

„Was ist der Zweck der Ernüchterung?  Was ist ihr Segen?"

Die Ernüchterung hat die Leidenschaftslosigkeit als ihren Zweck, hat die Leidenschaftslosigkeit als ihren Segen.

„Was ist der Zweck der Leidenschaftslosigkeit?  Was ist ihr Segen?"

„Die Leidenschaftslosigkeit hat die Kenntnis und Schauung der Befreiung als ihren Zweck, hat die Kenntnis und Schauung der Befreiung als ihren Segen.

„So auf diese Weise, Ananda, haben die geschickten Tugenden die Reuelosigkeit als ihren Zweck, haben die Reuelosigkeit als ihren Segen.
Die Reuelosigkeit hat das Freudengefühl als ihren Zweck, hat das Freudengefühl als ihren Segen.
Das Freudengefühl hat die Verzückung als seinen Zweck, hat die Verzückung als seinen Segen.
Die Verzückung hat die Gestilltheit als ihren Zweck, hat die Gestilltheit als ihren Segen.
Die Gestilltheit hat das Glücksgefühl als ihren Zweck, hat das Glücksgefühl als ihren Segen.
Das Glücksgefühl hat die Geistessammlung als seinen Zweck, hat die Geistessammlung als seinen Segen.
Die Geistessammlung hat die Kenntnis und Schauung der Dinge, wie sie tatsächlich geworden sind, als ihren Zweck, hat die Kenntnis und  Schauung der Dinge, wie sie  geworden sind, als ihren Segen.
Die Kenntnis und die Schauung der Dinge, wie sie  geworden sind, hat die Ernüchterung als ihren  Zweck, hat die Ernüchterung als ihren Segen.
Die Ernüchterung hat Leidenschaftslosigkeit als ihren Zweck, hat die Leidenschaftslosigkeit als ihren Segen.
Die Leidenschaftslosigkeit hat die Kenntnis und Schauung der Befreiung als ihren Zweck, hat die Kenntnis und Schauung der Befreiung als ihren Segen.

„Auf diese Weise, Ananda, führen die geschickten Tugenden stufenweise zur Vollendung der Arahatschaft."


translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu