Bei einer Gelegenheit hielt sich der Erhabene in der Nähe von Savatthi, im
Jeta Hain, Anathapindikas Kloster, auf. Dann
begab sich Channa, der Wanderer (1) zum ehrwürdigen Ananda und tauschte beim Eintreffen höfliche Grüsse mit ihm aus. Nach einem
Austausch von freundlichen Grüssen und Höflichkeiten setzte er sich zur
Seite. Als er da saß, sprach er zum ehrwürdigen Ananda:
„Erklärst du auch, Freund Ananda, das Aufgeben der Leidenschaft?
Erklärst du auch das Aufgeben der Abneigung?
Erklärst du auch das Aufgeben der Verblendung?"
„Ja, Freund, wir erklären das Aufgeben der Leidenschaft, das Aufgeben der Abneigung, und das Aufgeben der Verblendung."
„Nun, Freund Ananda, welche Nachteile in Leidenschaft sehend, erklärst du das Aufgeben der Leidenschaft?
Welche Nachteile in Abneigung sehend, erklärst du das Aufgeben der Abneigung?
Welche Nachteile in Verblendung sehend, erklärst du das Aufgeben der Verblendung?
„Ein Mensch, der leidenschaftlich ist, dessen Geist mit Leidenschaft besiegt
und überwältigt ist, entwirft seinen eigenen Schaden, entwirft den Schaden anderer,
entwirft den Schaden beider. Er erfährt auch
geistigen Stress (dukkha) und Gram.
Wenn er jedoch Leidenschaft aufgegeben hat, entwirft er weder seinen
eigenen Schaden, den Schaden anderer, noch den Schaden beider. Noch erfährt er geistigen Stress und Gram.
„Ein Mensch, der leidenschaftlich ist, dessen Geist mit Leidenschaft besiegt und überwältigt ist, begeht körperliches Fehlverhalten, sprachliches Fehlverhalten, geistiges Fehlverhalten.
Wenn er jedoch Leidenschaft aufgegeben hat, begeht er weder körperliches
Fehlverhalten, sprachliches Fehlverhalten noch geistiges Fehlverhalten.
„Ein Mensch, der leidenschaftlich ist, dessen Geist mit Leidenschaft besiegt und überwältigt ist, kann nicht erkennen, wie es geworden ist (yathābhūtam), was zu seinem Nutzen wäre, was zum Nutzen anderer wäre, was zum Nutzen beider wäre.
Wenn er jedoch Leidenschaft aufgegeben hat, erkennt er, wie es geworden ist, was zu seinem Nutzen ist, was zum Nutzen anderer ist, was zum Nutzen
beider ist.
„Leidenschaft, mein Freund, macht dich blind, macht dich sichtlos, macht dich unwissend. Sie bewirkt die Beendigung der Erkenntnis, trägt zu Ärger bei und führt nicht zur Entfesselung.
„Ein Mensch, der widerwillig ist, dessen Geist mit Abneigung besiegt und überwältigt
ist, entwirft seinen eigenen Schaden, entwirft den Schaden anderer, entwirft
den Schaden beider. Er erfährt auch
geistigen Stress und Gram.
Wenn er jedoch Abneigung aufgegeben hat, entwirft er weder seinen eigenen
Schaden, den Schaden anderer, noch den Schaden beider. Noch erfährt er geistigen Stress und Gram.
„Ein Mensch, der widerwillig ist, dessen Geist mit Abneigung besiegt und überwältigt
ist, begeht körperliches Fehlverhalten, sprachliches Fehlverhalten, geistiges
Fehlverhalten.
Wenn er jedoch Abneigung aufgegeben hat, begeht er weder körperliches
Fehlverhalten, sprachliches Fehlverhalten noch geistiges Fehlverhalten.
„Ein Mensch, der widerwillig ist, dessen Geist mit Abneigung besiegt und überwältigt ist, kann nicht erkennen, wie es geworden ist, was zu seinem Nutzen wäre, was zum Nutzen anderer wäre, was zum Nutzen beider wäre.
Wenn er jedoch Abneigung aufgegeben hat, erkennt er, wie es geworden ist, was zu seinem Nutzen ist, was zum Nutzen anderer ist, was zum Nutzen
beider ist.
„Abneigung, mein Freund, macht dich blind, macht dich sichtlos, macht dich unwissend. Sie bewirkt die Beendigung der Erkenntnis, trägt zu Ärger bei und führt nicht zur Entfesselung.
„Ein Mensch, der verblendet ist, dessen Geist mit Verblendung besiegt und überwältigt
ist, entwirft seinen eigenen Schaden, entwirft den Schaden anderer, entwirft
den Schaden beider. Er erfährt auch
geistigen Stress und Gram.
Wenn er jedoch Verblendung aufgegeben hat, entwirft er weder seinen eigenen
Schaden, den Schaden anderer, noch den Schaden beider. Noch erfährt er geistigen Stress und Gram.
„Ein Mensch, der verblendet ist, dessen Geist mit Verblendung besiegt und überwältigt ist, begeht körperliches Fehlverhalten, sprachliches Fehlverhalten, geistiges Fehlverhalten.
Wenn er jedoch Verblendung aufgegeben hat, begeht er weder körperliches
Fehlverhalten, sprachliches Fehlverhalten noch geistiges Fehlverhalten.
„Ein Mensch, der verblendet ist, dessen Geist mit Verblendung besiegt und überwältigt ist, kann nicht erkennen, wie es geworden ist, was zu seinem Nutzen wäre, was zum Nutzen anderer wäre, was zum Nutzen beider wäre.
Wenn er jedoch Verblendung aufgegeben hat, erkennt er, wie es geworden ist, was zu seinem Nutzen ist, was zum Nutzen anderer ist, was zum Nutzen
beider ist.
„Verblendung, mein Freund, macht dich blind, macht dich sichtlos, macht dich unwissend. Sie bewirkt die Beendigung der Erkenntnis, trägt zu Ärger bei und führt nicht zur Entfesselung.
„Da wir diese Nachteile in Leidenschaft sehen, erklären wir das Aufgeben
der Leidenschaft.
Da wir diese Nachteile in Abneigung siehst, erklären wir das Aufgeben der
Abneigung.
Da wir diese Nachteile in Verblendung siehst, erklären wir das Aufgeben der
Verblendung.“
„Aber gibt es, mein Freund, einen Pfad, gibt es einen zum Aufgeben dieser Leidenschaft, Abneigung und Verblendung führenden Weg?"
„Ja, mein Freund, es gibt einen Pfad, es gibt einen zum Aufgeben dieser Leidenschaft, Abneigung und Verblendung führenden Weg."
„Und was ist dieser Pfad, mein Freund, was ist dieser zum Aufgeben dieser Leidenschaft, Abneigung und Verblendung führende Weg?"
„Genau dieser edle achtfache Pfad:
rechte Ansicht, rechter
Entschluss, rechte Rede, rechtes Handeln,
rechte Lebensweise, rechtes Bestreben, rechte Achtsamkeit,
rechte Geistessammlung.
Dies ist der Pfad, dies ist der zum Aufgeben dieser Leidenschaft,
Abneigung und Verblendung führende Weg."
„Es ist ein glückverheißender Pfad, mein Freund Ananda, es ist ein glückverheißender Weg, zum Aufgeben dieser Leidenschaft, Abneigung und Verblendung führend - um der Achtsamkeit Willen."
Anmerkungen
(1) Dies ist nicht der gleiche Channa wie der, der in DN 16 oder der Herkunft Geschichte zu Sanghadisesa 12 genannt wird.
translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu