„Mönche, diese drei sind
Ursachen für das Entstehen von
Handlungen. Welche
drei?
Gier ist eine Ursache für
das Entstehen von Handlungen.
Abneigung ist eine Ursache für das Entstehen von Handlungen
Verblendung ist eine Ursache für das Entstehen von Handlungen.
„Jegliche Handlung, die mit Gier
durchgeführt wird - aus Gier geboren, durch
Gier verursacht, aus Gier entstanden ist:
wo auch immer die eigene Selbstheit erscheint, dort
wird diese Handlung reifen. Wo diese Handlung reift, da wird man ihre
Früchte erleben, sei es in diesem
Leben, das eingetreten ist, sei es in den nachfolgenden.
„Jegliche Handlung, die mit Abneigung durchgeführt wird - aus Abneigung geboren, durch Abneigung verursacht, aus Abneigung entstanden ist:
wo auch immer die eigene Selbstheit erscheint, dort
wird diese Handlung reifen. Wo diese Handlung reift, da wird man ihre
Früchte erleben, sei es in diesem
Leben, das eingetreten ist, sei es in den nachfolgenden.
„Jegliche Handlung, die mit
Verblendung durchgeführt wird - aus
Verblendung geboren, durch Verblendung verursacht,
aus Verblendung entstanden ist:
wo auch immer die eigene Selbstheit erscheint, dort
wird diese Handlung reifen. Wo diese Handlung reift, da wird man ihre
Früchte erleben, sei es in diesem
Leben, das eingetreten ist, sei es in den nachfolgenden.
„Gleichwie wenn Samen nicht
zerbrochen, nicht faul, nicht
durch Wind und Hitze beschädigt, sprießfähig,
gut vergraben, in
gut zubereiteten Boden gepflanzt wären und der Regen-Gott würde Regenströme darbringen. Diese Samen würden auf
diese Weise zu Wuchs, Wachstum und
Fülle gelangen.
„In der gleichen Weisen jegliche Handlung, die mit Gier durchgeführt wird - aus Gier geboren,
durch Gier verursacht, aus Gier entstanden
ist:
wo auch immer die eigene Selbstheit erscheint, dort
wird diese Handlung reifen. Wo
diese Handlung reift, da wird man
ihre Früchte erleben, sei es in diesem Leben, das eingetreten ist, sei es in
den nachfolgenden.
„Jegliche Handlung, die mit Abneigung durchgeführt wird - aus Abneigung geboren, durch Abneigung verursacht, aus Abneigung entstanden ist:
wo auch immer die eigene Selbstheit erscheint, dort
wird diese Handlung reifen. Wo
diese Handlung reift, da wird man
ihre Früchte erleben, sei es in diesem Leben, das eingetreten ist, sei es in
den nachfolgenden.
„Jegliche Handlung, die mit
Verblendung durchgeführt wird - aus
Verblendung geboren, durch Verblendung verursacht,
aus Verblendung entstanden ist:
wo auch immer die eigene Selbstheit erscheint, dort wird diese Handlung reifen. Wo diese Handlung reift, da wird man ihre
Früchte erleben, sei es in diesem
Leben, das eingetreten ist, sei es in den nachfolgenden.
„Dies sind die drei Ursachen
für das Entstehen von Handlungen.
„Nun diese drei sind
(weitere) Ursachen für das Entstehen von Handlungen. Welche drei?
Nicht-Gier ist eine Ursache für das Entstehen von Handlungen.
Nicht-Abneigung ist eine
Ursache für das Entstehen von
Handlungen
Nicht-Verblendung ist eine
Ursache für das Entstehen von
Handlungen.
„Jegliche Handlung, die mit
Nicht-Gier durchgeführt wird -
aus Nicht-Gier geboren,
durch Nicht-Gier verursacht, aus Nicht-Gier entstanden ist:
Wenn Gier entschwunden ist, ist somit jene Handlung aufgegeben, ihre Wurzel
zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der
Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
„Jegliche Handlung, die mit Nicht-Abneigung durchgeführt wird - aus Nicht-Abneigung geboren, durch
Nicht-Abneigung verursacht,
aus Nicht-Abneigung entstanden ist:
Wenn Abneigung entschwunden ist, ist somit jene Handlung aufgegeben, ihre Wurzel
zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der
Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
„Jegliche Handlung, die mit Nicht-Verblendung
durchgeführt wird - aus Nicht-Verblendung geboren, durch Nicht-Verblendung
verursacht, aus Nicht-Verblendung entstanden ist:
Wenn Verblendung entschwunden ist, ist somit jene Handlung aufgegeben, ihre Wurzel
zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der
Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
„Gleichwie wenn Samen nicht
zerbrochen, nicht faul, nicht
durch Wind und Hitze beschädigt, sprießfähig,
gut vergraben, in
gut zubereiteten Boden gepflanzt wären und ein Mann würde sie im
Feuer verbrennen und indem sie im
Feuer verbrennen würde, würde er
sie zu feiner Asche machen. Nachdem er sie zu feiner Asche gemacht hätte,
würde er bei starkem Wind verstreuen
oder in einem schnell fließenden Bach wegspülen.
Diese Samen wären damit
an ihre Wurzel zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht,
der Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen
bestimmt
„In der gleichen Weisen jegliche Handlung, die mit Nicht-Gier durchgeführt wird - aus Nicht-Gier
geboren, durch Nicht-Gier verursacht, aus Nicht-Gier entstanden ist:
Wenn Gier entschwunden ist, ist somit jene Handlung aufgegeben, ihre Wurzel
zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der
Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
„Jegliche Handlung, die mit Nicht-Abneigung durchgeführt wird - aus Nicht-Abneigung geboren, durch
Nicht-Abneigung verursacht,
aus Nicht-Abneigung entstanden ist:
Wenn Abneigung entschwunden ist, ist somit jene Handlung aufgegeben, ihre Wurzel
zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der
Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
„Jegliche Handlung, die mit
Nicht-Verblendung durchgeführt wird - aus Nicht-Verblendung geboren, durch Nicht-Verblendung verursacht, aus Nicht-Verblendung
entstanden ist:
Wenn Verblendung entschwunden ist, ist somit jene Handlung aufgegeben, ihre Wurzel
zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der
Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
„Dies sind die drei Ursachen
für das Entstehen von Handlungen.“
Ein Mensch, unwissend:
Die Taten, die
von ihm durchgeführt werden,
aus Gier, aus Abneigung
und aus Verblendung geboren,
ob viele oder
wenige,
werden genau hier erlebt:
Keine
anderer Boden kann dafür gefunden werden. (1)
Nun ein Mönch,
wissend,
wirft
Gier, Abneigung und
Verblendung ab;
er erweckt klare Kenntnis und
wirft
alle schlechten
Bestimmungen ab. (2)
Anmerkungen
(1)
Dem Kommentar zufolge bedeutet ,genau hier' innerhalb des
Stroms der eigenen Selbstheit (attabhava), nämlich die eigene Kette von Wiedergeburten.
,Keinen
anderen Boden kann man dafür finden' bedeutet, dass die Frucht der Handlung nicht
durch die Kette der Wiedergeburt
einer anderen Person erlebt wird.
(2)
Die Kommentar bemerkt, dass dieser Vers sich auf das Erreichen der Arahatschaft bezieht, und dass ein Arahant
- indem er nibbana erlangt -
nicht nur die schlechten Bestimmungen
abwirft, sondern auch die guten.
Das Wort ,abwirft' dient in diesem Vers als ,Lampe', d.h. es erscheint nur einmal, aber ist in zwei Sätzen tätig, wie ich es in der Übersetzung wiedergegeben habe. Wie man die Lampe als literarische Figur der Rede benützen kann, findet ihr in Introduction to Dhammapada: A Translation.
Das Wort ,abwirft' dient in diesem Vers als ,Lampe', d.h. es erscheint nur einmal, aber ist in zwei Sätzen tätig, wie ich es in der Übersetzung wiedergegeben habe. Wie man die Lampe als literarische Figur der Rede benützen kann, findet ihr in Introduction to Dhammapada: A Translation.
translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu