Vihara Sutta (1)

Verweilen

„Mönche, gibt es diese neun aufeinanderfolgenden Verweilens-Stätten.  Welche neun?

Das erste Jhana, das zweite Jhana, das dritte Jhana, das vierte Jhana, die Dimension der der Raumunendlichkeit, die Dimension der Bewusstheitsunendlichkeit, die Dimension des Nichts, sind die Dimension der Weder Wahrnehmung Noch Nicht-Wahrnehmung, die Beendigung von Wahrnehmung und Gefühl.   

Diese sind die neun aufeinanderfolgenden Verweilens-Stätten.“ (1)


Anmerkungen

(1)  Diese Übersetzung folgt der thailändischen Auflage des Pali Kanons, die hier identisch mit der burmesischen Auflage ist.  Die PTS Auflage, die der srilankischen Auflage folgt, beinhaltet die Standardformeln für die neun Verweilen, wie folgt:

„Mönche, gibt es diese neun aufeinanderfolgenden Verweilens-Stätten.  Welche neun?

„Es gibt den Fall, in dem ein Mönch, der sich ganz von Sinnlichkeit zurückgezogen, von ungeschickten Eigenschaften zurückgezogen hat, in das erste Jhana eintritt und darin verbleibt: Verzückung und Glücksgefühl, die aus der Zurückgezogenheit entstanden sind und von gelenkten Gedanken und Bewerten begleitet werden. 

„Mit der Stillung der gelenkten Gedanken und Bewerten tritt er in das zweite Jhana ein und verbleibt darin: Verzückung und Glücksgefühl, die aus der Sammlung entstanden sind, Einheit des Bewusstseins frei von gelenkten Gedanken und Bewerten, innere Beruhigung.

„Mit dem Verblassen der Verzückung verbleibt er in Gleichmut, achtsam und wissensklar und empfindet Glücksgefühl mit dem Körper.  Er tritt in das dritte Jhana ein, von dem die Edlen sagen:
‚Gleichmütig und achtsam, verweilt er im Glücksgefühl’, und verbleibt darin. 

„Mit dem Aufgeben von Glücksgefühl und Schmerz, wie schon mit dem früheren Schwinden von Frohsinn und Gram, tritt er in das vierte Jhana ein und verbleibt darin: Reinheit der Gleichmut und Achtsamkeit, weder-Wohlgefühl-noch-Wehgefühl. 

„Mit dem vollständigen Überwinden der Formwahrnehmungen, mit dem Schwinden der Widerstandswahrnehmungen, Mannigfaltigkeitswahrnehmungen nicht beachtend und ‚unendlichen Raum’ (wahrnehmend), tritt er in die Dimension der Raumunendlichkeit ein und verbleibt darin.  Dimension der Raumunendlichkeit. 

„Mit dem vollständigen Überwinden der Dimension der Raumunendlichkeit, ‚unendliche Bewusstheit’ (wahrnehmend), tritt er in die Dimension der  Bewusstheitsunendlichkeit ein und verbleibt darin. 

„Mit dem vollständigen Überwinden der Dimension der Bewusstheitsunendlichkeit, ‚da ist nichts’ (wahrnehmend), tritt er in die Dimension des Nichts ein und verbleibt darin. 

„Mit dem vollständigen Überwinden der Dimension des Nichts tritt er in die Dimension der Weder Wahrnehmung Noch Nicht-Wahrnehmung ein und verbleibt darin. 

„Mit dem vollständigen Überwinden der Dimension der Weder Wahrnehmung Noch Nicht-Wahrnehmung tritt er die Beendigung von Wahrnehmung und Gefühl ein und verbleibt darin. 

„Diese sind die neun aufeinanderfolgenden Verweilens-Stätten.“


Diese längere Version hat den Vorteil, dass sie aussagefähiger ist als die kürzere Version, aber die kürzere Version passt besser in das Muster der Fragen, die den Rahmen dieser Rede und der folgenden, AN 9.33 bilden.  Die Frage dort ist:
„Und was, Mönche, sind die neun aufeinanderfolgenden Erreichungen des Verweilens?"  wohingegen die Frage hier umschrieben werden kann als,
„Welche sind die neun aufeinanderfolgenden Verweilens-Stätten?"  In Übereinstimmung mit der Tatsache dass AN 9.33 sich auf die ‚Erreichungen’ dieser Verweilen richtet  - einschließlich der Formeln, wie sie erreicht werden - macht es Sinn, dass diese Rede einfach die Verweilen ohne zu beschreiben, wie sie erreicht werden, auflistet.


translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu