Gilana Sutta

An einen Kranken Mann

Ich habe gehört, dass bei einer Gelegenheit sich der Erhabene in der Nähe von Vesali, im Großen Wald, in der Giebeldachhalle, aufhielt.  Dann verließ er am späten Nachmittag seine Klausur und begab sich zum Krankenlager, wo er einen Mönch erblickte, der schwach und kränklich war.  Als er ihn sah, setzte er sich auf einem vorbereiteten Sitz nieder.  Als er da saß, richtete er sich an die Mönche:
Wenn diese fünf Dinge einen schwachen und kränklichen Mönch nicht verlassen, ist es zu erwarten, dass er in kurzer Zeit - mit dem Enden der geistigen Ausströmungen (āsava) - in die Bewusstsein-Befreiung ohne geistige Ausströmungen und in der Befreiung durch Erkenntnis, eintreten und darin verbleiben wird, sie genau im Hier und Jetzt für sich selbst erfahrend und verwirklichend.  Welche fünf?

„Es gibt den Fall, in dem ein Mönch
das Unschöne hinsichtlich des Körper betrachtend verbleibt,
des Unreinen hinsichtlich der Nahrung wahrnehmend ist,
des Nicht-Entzückens (Abscheu) hinsichtlich jeglicher Welt wahrnehmend ist,
der Wunschlosigkeit aller Gebilde (sankhāra) wahrnehmend ist und
die Wahrnehmung des Todes gut in sich gefestigt hat.

Wenn diese fünf Dinge einen schwachen und kränklichen Mönch nicht verlassen, ist es zu erwarten, dass er in kurzer Zeit - mit dem Enden der geistigen Ausströmungen - in die Bewusstsein-Befreiung ohne geistige Ausströmungen und in der Befreiung durch Erkenntnis, eintreten und darin verbleiben wird, sie genau im Hier und Jetzt für sich selbst erfahrend und verwirklichend.“


translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu