Bei einer Gelegenheit hielt sich der
Erhabene bei den Bhagger im
Wildpark am Bhesakala
Hain, in der Nähe des Aufenthaltsort der
Krokodile, auf. Zu dieser Zeit
saß der ehrwürdige Maha Moggallana (2) dösend in der Nähe des Dorfes
Kallavalaputta, in Magadha. Der Erhabene, mittels des göttlichen Auges, das
geläutert ist und das Menschliche
übertrifft sah den ehrwürdigen Maha Moggallana, wie er dösend in der
Nähe des Dorfes Kallavalaputta, in Magadha saß.
Alsbald er dies sah, verschwand er - gerade wie ein starker Mann seinen
gebeugten Arm ausstrecken könnte oder den ausgestreckten Arm beugen könnte - von
den Bhagger im Wildpark
am Bhesakala Hain,
in der Nähe des Aufenthaltsort der Krokodile und erschien
in der Nähe des Dorfes Kallavalaputta, in Magadha, unmittelbar vor dem ehrwürdigen
Maha Moggallana wieder. Er setzte sich
auf einem vorbereiteten Sitz nieder. Als
er da saß, sprach der Erhabene zum ehrwürdigen Maha Moggallana:
„Döst du, Moggallana? Döst du?"
„Ja, Herr."
„Nun dann Moggallana, welche Wahrnehmung auch immer im Geist entstanden ist, wenn Schläfrigkeit dich befällt, schenke dieser Wahrnehmung keine Aufmerksamkeit, verfolge sie nicht weiter.
Dies tuend, kann es sein, dass deine Schläfrigkeit nachlässt.
„Wenn jedoch, indem du dies tust, deine Schläfrigkeit nicht nachlässt, dann entsinne dich in deinem Bewusstsein des Dhammas, wie du es vernommen und bewahrt hast, reflektiere es und sinniere darüber in deinem Geist.
Dies tuend, kann es sein, dass deine Schläfrigkeit nachlässt..
„Wenn jedoch, indem du dies tust, deine Schläfrigkeit nicht nachlässt, dann
sage das Dhamma, wie du es vernommen und bewahrt hast, laut im Einzelheiten auf.
Dies tuend, kann es sein, dass deine Schläfrigkeit nachlässt.
„Wenn jedoch, indem du dies tust, deine Schläfrigkeit nicht nachlässt, dann ziehe an deinen beiden Ohrläppchen und reibe deine Gliedmaßen mit deinen Händen.
Dies tuend, kann es sein, dass deine Schläfrigkeit nachlässt.
„Wenn jedoch, indem du dies tust, deine Schläfrigkeit nicht nachlässt, dann erhebe dich von deinem Sitz, wasche deine Augen mit Wasser aus und schaue in alle Richtungen und nach oben zu den großen Sternen und Sternbildern.
Dies tuend, kann es sein, dass deine Schläfrigkeit nachlässt.
„Wenn jedoch, indem du dies tust, deine Schläfrigkeit nicht nachlässt, dann beachte die Wahrnehmung von Licht, widme dich der Wahrnehmung von Tag (und verweile) bei Nacht wie bei Tag und bei Tag wie bei Nacht. Mittels eines Bewusstseins derart offen und ungehindert entfalte einen erhellten Geist.
Dies tuend, kann es sein, dass deine Schläfrigkeit nachlässt.
„Wenn jedoch, indem du dies tust, deine Schläfrigkeit nicht nachlässt, dann - was vor und hinter dir ist wahrnehmend - lege eine Entfernung für die Gehmeditation fest, mit nach innen gerichteten Sinnen, und lasse deinen Geist nicht nach außen abschweifen.
Dies tuend, kann es sein, dass deine Schläfrigkeit nachlässt.
„Wenn jedoch, indem du dies tust, deine Schläfrigkeit nicht nachlässt, dann - auf deiner rechten Seite liegend - nimm die Löwenhaltung ein, einen Fuß auf der anderen gelegt, achtsam, wissensklar, das Aufstehen geistig festgelegt. Sobald du aufwachst, stehe schnell auf mit dem Gedanken:
‚Ich will nicht mich dem Wohlgefühl des Hinlegens, dem Wohlgefühl des
Liegens oder dem Wohlgefühl des Schläfrigkeit widmend verweilen.’
Auf diese Weise solltest du dich selbst üben.
„Weiterhin, Moggallana, solltest du dich selbst üben:
‚Ich werde Familien nicht hocherhobenen Hauptes (3) aufsuchen.’
Auf diese Weise solltest du dich selbst üben.
In Familien gibt es viel Arbeit, die getan werden muss, so dass die Leute
einem ankommenden Mönch keine Aufmerksamkeit schenken. Wenn ein Mönch sie hocherhobenen Hauptes
besucht, wird er sich denken:
‚Nun ich frage mich, wer hat mich von dieser Familie entzweit? Die Leute scheinen mich nicht zu mögen.’
Da er nichts erhält, wird er beunruhigt. Beunruhigt, wird er ruhelos. Ruhelos, wird er zügellos. Zügellos, ist der Geist weit von der Sammlung
entfernt.
„Weiterhin, Moggallana, solltest du dich selbst üben:
‚Ich werde keine Streitgespräche führen.’
Auf diese Weise solltest du dich selbst üben.
Wo es Streitgespräche gibt, ist Redseligkeit zu erwarten. Wo es Redseligkeit gibt, gibt es Ruhelosigkeit.
Wer ruhelos ist, wird zügellos. Zügellos, ist der Geist weit von der Sammlung
entfernt.
„Es ist nicht der Fall, Moggallana, dass ich Verbindung, jeglicher Art lobe. Aber es ist auch nicht der Fall, dass ich Verbindung jeglicher Art tadle. Ich lobe die Verbindung von Haushältern und Mönchen nicht. Jedoch was Behausungen betrifft, die lärm- und lautlos sind, deren Umgebung menschenleer ist, die entsprechend abgeschieden sind, um ungestört zu ruhen:
Verbindung mit Behausungen dieser Art, lobe ich."
Nach diesen Worten sprach der ehrwürdige Moggallana zum Erhabenen:
„Kurzgefasst, Herr, in welcher Hinsicht ist ein Mönch durch das Enden des Begehrens
befreit, vollständig beendet, vollständig frei von Fesseln, ein Gefährte des vollständigen
heiligen Lebens, vollständig vollendet:
der Höchste unter den menschlichen und himmlischen Wesen?"
„Es gibt den Fall, Moggallana, in dem ein Mönch vernommen hat:
‚Keine Erscheinung ist es wert, daran zu hängen.’
Nachdem er vernommen hat, dass keine Erscheinung es wert sei, daran zu hängen,
erkennt er vollständig alle Dinge.
Da er vollständig alle Dinge erkennt, begreift er vollständig alle Dinge.
Da er vollständig alle Dinge begreift, dann, welches Gefühl auch immer er
erlebt - Wohlgefühl, Wehgefühl, weder Wohl- noch Wehgefühl - verweilt er
diesbezüglich Unbeständigkeit betrachtend, Leidenschaftslosigkeit betrachtend, Beendigung
betrachtend, Loslassen betrachtend.
Während er Unbeständigkeit betrachtend, Leidenschaftslosigkeit betrachtend,
Beendigung betrachtend, Loslassen betrachtend verweilt, haftet er an nichts in
der Welt. (Ist er durch nichts in der Welt ernährt.)
Nicht Anhaftend (ernährt), ist er nicht erregt.
Nicht erregt, wird er genau in sich entfesselt.
Er erkennt:
‚Die Geburt ist beendet, das heilige Leben erfüllt, die Aufgabe erledigt.
Es gibt nichts weiteres um dieser Welt willen.’
„In dieser Hinsicht, Moggallana, ist ein Mönch, kurzgefasst, durch das Enden des Begehrens befreit, vollständig beendet, vollständig frei von Fesseln, ein Gefährte des vollständigen heiligen Lebens, vollständig vollendet:
der Höchste unter den menschlichen und himmlischen Wesen."
Anmerkungen
- Die thailändische Tipitaka (1980 Mahamakut Ausgabe), auf der diese Übersetzung beruht, nennt diese Sutta Capała. BJT und CSCD nennen sie Pacala. Laut des PTS Wörterbuchs sind beide gewiss Synonyme für ‚schwankend, zitternd’. - ATI ed.
- Vor seinem Erwachen.
- Wörtlich ‚Mein Rüssel’ (nämlich ein Elefantenrüssel).
translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu