Einmal hielt sich der Erhabene in der Nähe von Savatthi im Jeta Hain, Anathapindikas Kloster, auf. Dort richtete er die Mönche:
„Mönche!"
„Ja, Herr", antworteten die Mönche.
Der Erhabene sprach:
„Mönche, verweilt vollendet in der Tugend, vollendet im Hinblick auf die
Patimokkha. Verweilt gezügelt
in Übereinstimmung mit der Patimokkha, vollendet in eurem Verhalten und
Tätigkeitsfeld. Die Schulungsregeln auf
euch genommen, übt euch, indem ihr Gefahr im geringsten Fehler seht.
(1) „Wenn ein Mönch sich wünsche:
‚Möge ich lieb und angenehm für meine Gefährten im heiligen Leben sein, von
ihnen geachtet werden und beflügelnd für sie sein’,
dann sollte er einer sein, der die Schulungsregeln zur Vollendung bringt,
der innere Geistesruhe (samatha) pflegt, der Jhana nicht vernachlässigt, der mit Einsicht (vipassana) versehen ist und der häufig in
leeren Behausungen verweilt.
(2) „Wenn ein Mönch sich wünsche:
‚Möge ich Gewandtücher, Almosenspeisen,
Unterkunft und Arzneimittel für die Heilung der Kranken erhalten’,
dann sollte er einer sein, der die Schulungsregeln zur Vollendung bringt, der
innere Geistesruhe pflegt, der Jhana nicht
vernachlässigt, der mit Einsicht versehen ist und der häufig in leeren
Behausungen verweilt.
(3) „Wenn ein Mönch sich wünsche:
‚Möge das, was auch immer ich hinsichtlich Gewandtücher,
Almosenspeisen, Unterkunft und Arzneimittel
für die Heilung der Kranken brauche oder verbrauche, für diejenigen, die mich damit
versorgt haben, von großer Frucht sein, von großem Heil sein’,
dann sollte er einer sein, der die Schulungsregeln zur Vollendung bringt,
der innere Geistesruhe pflegt, der Jhana nicht
vernachlässigt, der mit Einsicht versehen ist und der häufig in leeren
Behausungen verweilt.
(4) „Wenn ein Mönch sich wünsche:
‚Möge es, wenn meine toten, dahingeschiedenen Angehörigen und Verwandten
sich meiner mit einem hellen Geist entsinnen, von großer Frucht sein, von
großem Heil sein’,
dann sollte er einer sein, der die Schulungsregeln zur Vollendung bringt,
der innere Geistesruhe pflegt, der Jhana nicht
vernachlässigt, der mit Einsicht versehen ist und der häufig in leeren
Behausungen verweilt.
(5) „Wenn ein Mönch sich wünsche:
‚Möge ich mit jedem beliebigen Gewandtuch, Almosenspeise, Unterkunft und Arzneimittel für
die Heilung der Kranken, die zur Verfügung stehen mögen, zufrieden sein’,
dann sollte er einer sein, der die Schulungsregeln zur Vollendung bringt,
der innere Geistesruhe pflegt, der Jhana nicht
vernachlässigt, der mit Einsicht versehen ist und der häufig in leeren
Behausungen verweilt.
(6) „Wenn ein Mönch sich wünsche:
‚Möge ich Kälte, Hitze, Hunger und Durst erdulden; die Berührung von
Fliegen, Mücken, Wind, Sonne und Reptilien erdulden; beleidigenden,
verletzenden Worten erdulden; Körpergefühlen, die, wenn sie auftreten,
schmerzhaft, quälend, scharf, stechend, heftig, widerlich und tödlich sind, erdulden’,
dann sollte er einer sein, der die Schulungsregeln zur Vollendung bringt,
der sich innerer Bewusstseinsruhe verschrieben hat, der Jhana nicht vernachlässigt,
der mit Einsicht versehen ist und der häufig in leeren Behausungen verweilt.
(7) „Wenn ein Mönch sich wünsche:
‚Möge ich Lust und Unlust überwinden und nicht durch Lust und Unlust übermannt
werden. Möge ich jeglichen entstandene Lust
und Unlust immerzu überwindend verweilen’,
dann sollte er einer sein, der die Schulungsregeln zur Vollendung bringt,
der innere Geistesruhe pflegt, der Jhana nicht
vernachlässigt, der mit Einsicht versehen ist und der häufig in leeren
Behausungen verweilt.
(8) „Wenn ein Mönch sich wünsche:
‚Möge ich Angst und Furcht überwinden und nicht durch Angst und Furcht
übermannt werden. Möge ich jegliche
entstandene Angst und Furcht immerzu überwindend verweilen’,
dann sollte er einer sein, der die Schulungsregeln zur Vollendung bringt,
der innere Geistesruhe pflegt, der Jhana nicht
vernachlässigt, der mit Einsicht versehen ist und der häufig in leeren
Behausungen verweilt.
(9) „Wenn ein Mönch sich wünsche:
‚Möge ich - nach Belieben ohne Mühe oder Schwierigkeiten - die vier Jhanas,
die gehobene geistige Zustände, ein angenehmes Verweilen im Hier und Jetzt
sind, erreichen’,
dann sollte er einer sein, der die Schulungsregeln zur Vollendung bringt,
der innere Geistesruhe pflegt, der Jhana nicht
vernachlässigt, der mit Einsicht versehen ist und der häufig in leeren
Behausungen verweilt.
(10) „Wenn ein Mönch sich wünsche:
‚Möge ich - mit dem Enden der geistigen Ausströmungen (āsava) - in der Bewusstsein-Befreiung
ohne geistige Ausströmungen und in der Befreiung durch Erkenntnis, sie genau im Hier und Jetzt für mich selbst erfahrend und verwirklichend, verbleiben’,
dann sollte er einer sein, der die Schulungsregeln zur Vollendung bringt,
der innere Geistesruhe pflegt, der Jhana nicht
vernachlässigt, der mit Einsicht versehen ist und der häufig in leeren
Behausungen verweilt.
„,Mönche, verweilt vollendet in der Tugend, vollendet im Hinblick auf die
Patimokkha. Verweilt gezügelt
in Übereinstimmung mit der Patimokkha, vollendet in eurem Verhalten und
Tätigkeitsfeld. Die Schulungsregeln auf
euch genommen, übt euch, indem ihr Gefahr im geringsten Fehler seht.’
So wurde es gesagt. Und in Bezug hierauf
wurde es gesagt.“
translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu