Sona Sutta

Die Rede über die Hunde

„Mönche, diese fünf althergebrachten brahmanischen Bräuche werden jetzt von Hunden, aber nicht von Brahmanen eingehalten. Welche fünf?

„Früher paarten sich die Brahmanen lediglich mit Brahmaninnen und nicht mit Nicht- Brahmaninnen.  Heutzutage paaren sich die Brahmanen mit Brahmaninnen und mit Nicht- Brahmaninnen.  
Heutzutage paaren sich die Rüden lediglich mit Hündinnen und nicht mit Nicht-Hündinnen.
Dies ist der erste althergebrachte brahmanische Brauch, welcher jetzt von Hunden, aber nicht von Brahmanen eingehalten wird.

„Früher paarten sich die Brahmanen lediglich mit paarungsbereiten Brahmaninnen und nicht mit nicht-paarungsbereiten Brahmaninnen.  Heutzutage paaren sich die Brahmanen mit paarungsbereiten und mit nicht-paarungsbereiten Brahmaninnen. 
Heutzutage paaren sich die Rüden lediglich mit paarungsbereiten Hündinnen und nicht mit nicht-paarungsbereiten Hündinnen.
Dies ist der zweite althergebrachte brahmanische Brauch, welcher jetzt von Hunden, aber nicht von Brahmanen eingehalten wird.

„Früher kauften oder verkauften die Brahmanen keine Brahmaninnen, sondern nahmen um der Fortpflanzung willen schlicht aufgrund gegenseitiger Zuneigung das Zusammenleben auf.  Heutzutage kaufen oder verkaufen die Brahmanen Brahmaninnen und nehmen um der Fortpflanzung willen schlicht aufgrund gegenseitiger Zuneigung das Zusammenleben auf.
Heutzutage kaufen oder verkaufen die Rüden keine Hündinnen, sondern nehmen um der Fortpflanzung willen schlicht aufgrund gegenseitiger Zuneigung das Zusammenleben auf.
Dies ist der dritte althergebrachte brahmanische Brauch, welcher jetzt von Hunden, aber nicht von Brahmanen eingehalten wird.

„Früher stapelten die Brahmanen keinen Reichtum, kein Getreide, Silber oder Gold an. Heutzutage stapeln die Brahmanen Reichtum, Getreide, Silber und Gold an.
Heutzutage stapeln die Hunde keinen Reichtum, kein Getreide, Silber oder Gold an.
Dies ist der vierte althergebrachte brahmanische Brauch, welcher jetzt von Hunden, aber nicht von Brahmanen eingehalten wird.

„Früher suchten die Brahmanen ihre Almosenspeisen für ihre Morgenmahlzeit am Morgen und für ihr Abendmahlzeit am Abend.  Heutzutage essen die Brahmanen so viel, wie sie essen wollen, füllen ihre Bäuche an und nehmen beim Weggehen die Reste mit. Heutzutage suchen die Hunde ihre Almosenspeisen für ihre Morgenmahlzeit am Morgen und für ihr Abendmahlzeit am Abend.  
Dies ist der fünfte althergebrachte brahmanische Brauch, welcher jetzt von Hunden, aber nicht von Brahmanen eingehalten wird.

„Diese, Mönche, sind die fünf althergebrachten brahmanischen Bräuche, welche jetzt von Hunden, aber nicht von Brahmanen eingehalten werden.“


Amerkungen des Übersetzers

Dies ist ein Beispiel dafür, wie spitzfindig der Sinn für Humor des Buddha sein konnte.  Der trockene Humor ist typisch für den Humor im  Pali-Kanon.


translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu