Gotami Sutta

An Gotami

Bei einer Gelegenheit hielt sich der Erhabene in der Nähe von Kapilavatthu, im Banyan Park, auf.  Dann begab sich Mahapajapati Gotami zum Erhabenen.  Beim Eintreffen verbeugte sie sich vor ihm und stellte sich zur Seite.  Als sie dort stand, sprach sie zu ihm:
„Es wäre gut, Herr, wenn Frauen den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya erhalten könnten."

„Genug, Gotami.  Verfechte nicht den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya für die Frauen."

Ein zweites Mal sprach sie zum Erhabenen:
„Es wäre gut, Herr, wenn Frauen den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya erhalten könnten."

„Genug, Gotami.  Verfechte nicht den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya für die Frauen."

Ein drittes Mal sprach sie zum Erhabenen:
„Es wäre gut, Herr, wenn Frauen den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya erhalten könnten."

„Genug, Gotami.  Verfechte nicht den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya für die Frauen."  (1)

So dachte Mahapajapati Gotami:
Der Erhabene gestattet den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya für die Frauen nicht“, und traurig, unglücklich, weinend und mit tränenbedecktem Gesicht verbeugte sie sich vor dem Erhabenen und entfernte sich, ihn zu ihrer Rechten haltend.

Der Erhabene, der solange es ihm gefiel, in Kapilavatthu geblieben war, macht sich auf den Weg nach Vesali.  In Teilstrecken wandernd erreichte er Vesali und blieb dort in der Nähe von Vesali, im Großen Wald, in der Giebeldachhalle.
Dann machte sich Mahapajapati Gotami, nachdem sie ihr Haar abgeschnitten und ockerfarbene Gewänder angelegt hatte, zusammen mit einer großen Anzahl von Sakyer Frauen auf den Weg nach Vesali.  In Teilstrecken wandernd erreichte sie Vesali und begab sich  in die Giebeldachhalle im Großen Wood.  Dann stand sie da vor dem Vorbau, mit geschwollenen Füßen und staubbedeckten Gliedmaßen, traurig und unglücklich, weinend und mit tränenbedecktem Gesicht.  Der ehrwürdige Ananda (2) sah sie mit geschwollenen Füßen und staubbedeckten Gliedmaßen, traurig, unglücklich, weinend und mit tränenbedecktem Gesicht stehen und  fragte sie somit:
„Warum, Gotami, warum stehst du hier mit geschwollenen Füßen und staubbedeckten Gliedmaßen, traurig, unglücklich, weinend und mit tränenbedecktem Gesicht?"

„Da, ehrwürdiger Herr, der Erhabene den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya für die Frauen nicht gestattet."

„In diesem Fall, Gotami, warte genau hier (3), während ich den Erhabenen bitte, den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya für die Frauen zu gestatten."

Dann begab sich der Ananda zum Erhabenen.  Beim Eintreffen verbeugte er sich vor ihm und setzte sich zur Seite.  Als er da saß, sprach er zum Erhabenen:
„Herr, Mahapajapati Gotami steht vor dem Vorbau, mit geschwollenen Füßen und staubbedeckten Gliedmaßen, traurig und unglücklich, weinend und mit tränenbedecktem Gesicht, da der Erhabene den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya für die Frauen nicht gestattet.  Es wäre gut, wenn Frauen den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya erhalten könnten."

„Genug, Ananda.  Verfechte nicht den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya für die Frauen."

Ein zweites Mal sprach er zum Erhabenen:
„Es wäre gut, Herr, wenn Frauen den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya erhalten könnten."

„Genug, Ananda.  Verfechte nicht den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya für die Frauen."

Ein drittes Mal sprach er zum Erhabenen:
„Es wäre gut, Herr, wenn Frauen den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya erhalten könnten."

„Genug, Ananda.  Verfechte nicht den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya für die Frauen." 

Dann dachte sich der ehrwürdige Ananda:
Der Erhabene gestattet den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya für die Frauen nicht.  Was wäre, wenn ich einen anderen Weise fände, den Erhabenen darum zu bitten, den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya für die Frauen zu gestatten."  Somit sagte er zum Erhabenen:"
„Herr, wenn eine Frau vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya hinausziehen würde, wäre sie imstande, die Früchte des Stromeintritts, des Einmal-Widerkehrens, des Nicht-Widerkehrens oder der Arahantschaft zu verwirklichen?"

„Ja, Ananda, wenn eine Frau vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya hinausziehen würde, wäre sie imstande, die Früchte des Stromeintritts, des Einmal-Widerkehrens, des Nicht-Widerkehrens oder der Arahantschaft zu verwirklichen.“

„In diesem Fall, Herr, Mahapajapati Gotami ist dem Erhabenen sehr dienlich gewesen.  Sie war des Erhabenen Tante, Pflegemutter und Amme, Milch.  Als des Erhabenen Mutter starb, gab sie ihm ihre Milch.  
Es wäre gut, wenn Frauen den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya erhalten könnten."

Ananda, wenn Mahapajapati Gotami acht Hochachtungsvorschriften (garu-dhamma) annimmt, wird das ihre vollständige Nonnenweihe sein.

1  Eine Nonne, die selbst für über hundert Jahre zur Nonne geweiht ist, muss sich vor einem Mönch verbeugen, sich von ihrem Platz erheben, ihn mit den vor dem Herzen hohl zusammengelegten Händen grüssen und Übergeordneten gebührende Verehrung darbringen, selbst wenn er erst genau an diesem Tag zum Mönch geweiht wurde.
Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.

2  Eine Nonne darf die Regenzeit nicht in einem Aufenthaltsort verbringen, wo es keinen Mönch (in der Nähe) gibt.
Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.

3  Jede vierzehn Tage sollte eine Nonne zwei Dinge von der Sangha der Mönche (Mönchsgemeinschaft) erwarten:
(Die Erlaubnis) nach dem Datum des Uposatha zu fragen und (die Erlaubnis) für den Zugang einer Belehrung.
Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.

4  „Am Ende Aufenthalts während der Regenzeit sollte eine Nonne (Beschuldigungen von Seiten) beider Sangha einladen (sowohl der Sangha der Mönche und als auch der Sangha der Nonnen) in dreifacher Hinsicht: das, was sie gesehen haben, was sie gehört haben und was sie vermutet haben.
Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.

5  Eine Nonne, die eine der Hochachtungsvorschriften gebrochen hat, muss sich der Buße unter beiden Sangha für vierzehn Tage unterziehen.
Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.

6  Erst wenn eine Frau in der Schulung sich für zwei Jahre in den sechs Verhaltensregeln geschult hat, kann sie die Nonnenweihe bei beiden Sangha ersuchen.
Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.

7  Ein Mönch darf von einer Nonne in keiner Weise beleidigt oder beschimpft werden.  

Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.

8  Von diesem Tag an ist die Ermahnung eines Mönch durch eine Nonne verboten, jedoch ist die Ermahnung einer Nonne durch einen Mönch nicht verboten.
Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.

„Wenn Mahapajapati Gotami diese acht Hochachtungsvorschriften annimmt, wird das ihre vollständige Nonnenweihe sein.“

Dann begab sich der ehrwürdige Ananda, als er die acht Hochachtungsvorschriften im Beisein des Erhabenen gelernt hatte, zu Mahapajapati Gotami.  Beim Eintreffen sprach er zu ihr: Gotami, wenn du diese acht Hochachtungsvorschriften annimmst, wird das ihre vollständige Nonnenweihe sein.

Eine Nonne, die selbst für über hundert Jahre zur Nonne geweiht ist, muss sich vor einem Mönch verbeugen, sich von ihrem Platz erheben, ihn mit den vor dem Herzen hohl zusammengelegten Händen grüssen und Übergeordneten gebührende Verehrung darbringen, selbst wenn er erst genau an diesem Tag zum Mönch geweiht wurde.
Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.

Eine Nonne darf die Regenzeit nicht in einem Aufenthaltsort verbringen, wo es keinen Mönch (in der Nähe) gibt.
Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.

Jede vierzehn Tage sollte eine Nonne zwei Dinge von der Sangha der Mönche (Mönchsgemeinschaft) erwarten:
(Die Erlaubnis) nach dem Datum des Uposatha zu fragen und (die Erlaubnis) für den Zugang einer Belehrung.
Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.

„Am Ende Aufenthalts während der Regenzeit sollte eine Nonne (Beschuldigungen von Seiten) beider Sangha einladen (sowohl der Sangha der Mönche und als auch der Sangha der Nonnen) in dreifacher Hinsicht: das, was sie gesehen haben, was sie gehört haben und was sie vermutet haben.
Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.

Eine Nonne, die eine der Hochachtungsvorschriften gebrochen hat, muss sich der Buße unter beiden Sangha für vierzehn Tage unterziehen.
Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.

Erst wenn eine Frau in der Schulung sich für zwei Jahre in den sechs Verhaltensregeln geschult hat, kann sie die Nonnenweihe bei beiden Sangha ersuchen.
Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.

Ein Mönch darf von einer Nonne in keiner Weise beleidigt oder beschimpft werden.  

Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.

Von diesem Tag an ist die Ermahnung eines Mönch durch eine Nonne verboten, jedoch ist die Ermahnung einer Nonne durch einen Mönch nicht verboten.
Diese Vorschrift ist von ihr zu ehren, zu achten, hochzuschätzen, zu würdigen und zeitlebens nicht zu übertreten.“

Ehrwürdige Ananda, gleich wie eine junge, sich gerne schmückende Frau - oder Mann -, die eine Lotos- oder Jasmin- oder Duftkletterpflanzengirlande geschenkt worden wäre und sie sie mit beiden Händen angenommen hätte, sie diese auf ihren Kopf setzen würde,
gleich so nehme ich die acht Hochachtungsvorschriften an und will sie zeitlebens nicht übertreten."

Dann kehrte der ehrwürdige Ananda zum Erhabenen zurück, verbeugte sich vor ihm und setzte sich zur Seite.  Als er da saß, sprach er:
„Herr, Mahapajapati Gotami hat die acht Hochachtungsvorschriften angenommen, sie zeitlebens nicht zu übertreten.“ (4)

„Aber Ananda, hätten Frauen den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya nicht erhalten, hätte das heilige Leben lange gewährt, hätte das wahre Dhamma 1000 Jahre lang gedauert.  Nun, da sie den Auszug vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit in dem vom Tathagata verkündeten Dhamma und Vinaya erhalten haben, wird das heilige Leben nicht lange währen, wird das wahre Dhamma nur 500 Jahre dauern. 
(5)

„Gleich wie eine Sippe, in der es viele Frauen und wenige Männer gibt, leicht von Räubern und Dieben geplündert wird,
gleich so währt, in welchem Dhamma und Vinaya auch immer Frauen den Auszug erhalten, das heilige Leben nicht lange.

„Gleich wie, wenn der Mehltau ein reifes Weizenfeld befällt, jenes Weizenfeld nicht mehr lange fortbesteht,
gleich so währt, in welchem Dhamma und Vinaya auch immer Frauen den Auszug erhalten, das heilige Leben nicht lange.

„Gleich wie, wenn der Rostpilz ein Zuckerrohrfeld befällt, jenes Zuckerrohrfeld nicht mehr lange fortbesteht,
gleich so währt, in welchem Dhamma und Vinaya auch immer Frauen den Auszug erhalten, das heilige Leben nicht lange.

„Gleich wie ein Mann vielleicht vorsorglich einen Damm um einen großen Teich macht, um das Wasser vom Überlaufen abzuhalten,
gleich so habe ich vorsorglich die acht Hochachtungsvorschriften für Nonnen aufgestellt, welche sie zeitlebens nicht übertreten sollen." (6)


Anmerkungen

(1)  DN 16 berichtet über ein Gespräch kurz nach dem Erwachen des Buddhas zwischen dem Buddha und Mara, in welchem der Erstere entsagt, ganz in Nibbana einzugehen (zu entfesseln), bevor er nicht eine Sangha der Mönche sowie eine Sangha der Nonnen eine Sangha auf eine festes Fundament gegründet hat.  
So stellt sich die Frage: Warum hat der Buddha Mahapajapati erstes Ersuchen verweigert, eine Sangha der Nonnen zu gestatten?  Die offensichtliche Antwort ist, dass er bereits die Bedingungen durchdacht hatte, worauf er die Sangha gründen würde, und vermutete, dass Mahapajapati sie ablehnen würde, es sei denn sie wäre in ihrem Ersuchen voll aufrichtig.  Erst als sie später ihre Aufrichtigkeit zeigte und der ehrwürdige Ananda ein schlagendes Argument für ihre Ordination vorbrachte - nämlich dass Frauen in der Lage wären, die edlen Errungenschaften zu erreichen, wenn sie ordinieren dürften - hat der Buddha seine Bedingungen dargelegt.

Obwohl das häufigste Muster in der Vinaya ist, dass der Buddha Beschwerden über das Verhalten eines Mönchs oder Nonne abwartet, bevor er Vorschriften festlegt, wurden viele Vorschriften in einer diesem Muster nicht folgender Weise dargelegt.  In einigen Fällen bringen die Mönche dem Buddha Fragen vor darüber, wie sie sich verhalten sollen, und er legt die Vorschriften in Antwort auf ihre Anfrage fest.  In anderen Fällen, wie die Vorschriften für die Kathina (Mv.VII), stellt der Buddha einfach Bedingungen auf, auch ohne gefragt zu werden.  So ist darin nichts Ungewöhnliches, dass er Bedingungen vor der Gründung des Sanghas der Nonnen festlegt.

(2)  Laut dem Kommentar fanden diese Ereignisse in dieser Sutta gleich nach der ersten Wiederkehr des Buddhas nach Kapilavatthu, kurz nach seinem Erwachen, statt.  An anderer Stelle im Kommentar heißt es, dass der ehrwürdige Ananda erst 20 Jahre nach des Buddhas Erwachen der beständige Begleiter des Buddhas geworden ist.  
Der Kanon schweigt über diese beiden Punkte, aber sollten die Behauptungen des Kommentars wahr sein, dann hätten sich diese Ereignisse ereignet, als Ananda als zeitweiliger Begleiter gedient hatte oder einfach nur zufällig in der Nähe des Buddha war, noch vor seiner späteren Ernennung zum beständigen Begleiter.
Jedoch in Anbetracht der Bemerkungen des Buddhas über den Regenzeitaufenthalt, Uposatha und über die diesbezügliche Einladung, es ist wahrscheinlicher, dass diese Ereignisse später in seiner Laufbahn stattgefunden haben, nachdem bereits schon eine ganze Anzahl von Vorschriften und Anweisungen für die Bhikkhus festgelegt waren.

(3)  Die thailändische Ausgabe von Cv.X, welche auch diesen Bericht enthält, fügt hier einen Moment’ hinzu.

(4)  In Cv.X, spricht der ehrwürdiger Ananda:
„Ehrwürdiger Herr, Mahapajapati Gotami hat die acht Hochachtungsvorschriften angenommen.  Des Erhabenen Pflegemutter ist vollkommen anerkannt. "

(5)  Wie in SN 16.13 erklärt wird, bedeutet das Überleben des wahren Dhamma nicht einfach das rohe Überleben der Lehre, sondern das Überleben der Lehre, unverfälscht durch synthetisches Dhamma (Saddhamma-pa
irūpa), spätere Verbesserungen’, welche die Authentizität des wahren Dhamma in Frage stellen.  
Ein mögliches Beispiel für diese Art von Verfälschung - die erste, frühe Literatur des Prajna-Paramita mit ihren Lehren über das Nicht-Entstehen von Dhamma - erschien etwa 500 Jahre nach Buddha.

(6)  Die ersten Nonnen haben diese acht Vorschriften nicht gelehrig angenommen.  Bald nachdem Mahapajapati Gotami gelobt hatte, sie zeitlebens einzuhalten, ersuchte sie, dass die Nonnen von der meist belastenden, der ersten (Cv.X.3), entlastet werden sollten.  Die Tatsache, dass sie bat, ihr dem Buddha gegebenes Wort nicht einzuhalten, verdammte ihr Ersuchen zum Scheitern.

Der Vibhanga für die Bhikkhuni Patimokkha gemäß, missachteten einzelne Nonnen zu späteren Zeitpunkten die zweite, dritte, vierte, sechste und siebte Hochachtungsvorschrift, was zur Folge hatte, dass der Buddha Pacittiya-Regeln zu ihrer Patimokkha hinzufügte, welche diese Übertretungen verboten (jeweilig, Bhikkhunī Pc 56, 59, 57, 63 (66) und 52).
Cv.X.20 berichtet, dass Nonnen versuchten, Vorwürfe gegen Mönche in die Wege zuleiten, in Verletzung der achten Hochachtungsvorschrift, was dazu führte, dass der Buddha, solche Versuche als ungültig erklärte und eine Dukkaa gegen sie verhängte.  
Das Vorhandensein dieser Vorschriften bedeutete, dass jede Nonne, welche diese brachen, ihr Vergehen ihren Mitschwestern bekennen musste.  Da Disziplinär-Durchführungen nur jene, die gestehen, auferlegt werden können, öffnete der Akt des Bekennens damit den Weg für beide Sangha, der Zuwiderhandelnden eine Buße gemäß der fünften Hochachtungsvorschrift aufzuerlegen.

Interessanterweise wurde die erste Hochachtungsvorschrift durch eine Regel für die Mönche verstärkt.  Cv.X.3 erlegt einem Mönch eine Dukka
a
auf, der sich vor einer Frau verbeugt, sich für sie  von seinem Platz erhebt, sie mit den vor dem Herzen hohl zusammengelegten Händen grüsst und ihr Übergeordneten gebührende Verehrung darbringt.  Somit, wenn ein Mönch diese Regel brach, musste er diese Tatsache bekennen; die besagte Nonne war mit seinem Geständnis zu konfrontieren und infolgedessen setzten Abläufe ein, die zum Einhalten ihrer Buße führten.


Gotami Sutta: To Gotami (AN 8.51)
translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu