Sankhitta Sutta

Kurzgefasst

Dann begab sich ein gewisser Mönch zum Erhabenen.  Beim Eintreffen verbeugte er sich vor ihm und setzte sich zur Seite.  Als er da saß, sprach er zum Erhabenen:
„Es wäre gut, wenn der Erhabene mich das Dhamma kurzgefasst lehren würde, so dass, wenn ich das Dhamma vom Erhabenen erfahren habe, ich alleine in Abgeschiedenheit verweilen könnte: umsichtig, eifrig und entschlossen. "

„Nun genau auf diese Weise stellen einige wertlose Männer eine Bitte, aber dann, nachdem ihnen das Dhamma erklärt wurde, meinen sie mich verfolgen zu müssen."

„Möge der Erhabene mich das Dhamma kurzgefasst lehren!  Möge der Vollkommene mich das Dhamma kurzgefasst lehren!  Es mag durchaus sein, dass ich die Worte des Erhabenen verstehen werde.  Es mag durchaus sein, dass ich Erbe der Worte des Erhabenen werde."

„Nun dann, Mönch, solltest du dich selbst so schulen:
‚Mein Geist wird nach innen vermehrt und gut errichtet.  Es werden keine schlechten, ungeschickten Eigenschaften, alsbald sie entstanden sind, hinterbleiben um den Geist zu verzehren.’  So solltest du dich selbst schulen.

„Dann solltest du dich selbst schulen:
‚Wohlwollen (metta) als meine Bewusstsein-Befreiung wird entfaltet, gepflegt, intensiv durchgeführt, zu eigen gemacht und erledigt, betrieben, vermehrt und gut ausgeführt.’  So solltest du dich selbst schulen. 
Wenn du diese Geistessammlung auf diese Weise entfaltet hast, solltest du diese Geistessammlung mit gelenkten Gedanken und Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und mit einem Minimum von Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und ohne Bewerten entfalten,
solltest du sie von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie nicht von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie mit Glücksgefühl versehen entfalten,
solltest du sie mit Gleichmut versehen entfalten.

„Wenn diese Geistessammlung von dir auf diese Weise entfaltet ist, auf diese Weise gut entfaltet ist, dann solltest du dich selbst schulen:
‚Mitgefühl als meine Bewusstsein-Befreiung wird entfaltet, gepflegt, intensiv durchgeführt, zu eigen gemacht und erledigt, betrieben, vermehrt und gut ausgeführt.’  So solltest du dich selbst schulen. 
Wenn du diese Geistessammlung auf diese Weise entfaltet hast, solltest du diese Geistessammlung mit gelenkten Gedanken und Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und mit einem Minimum von Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und ohne Bewerten entfalten,
solltest du sie von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie nicht von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie mit Glücksgefühl versehen entfalten,
solltest du sie mit Gleichmut versehen entfalten.

„Wenn diese Geistessammlung von dir auf diese Weise entfaltet ist, auf diese Weise gut entfaltet ist, dann solltest du dich selbst schulen:
‚Freude als meine Bewusstsein-Befreiung wird entfaltet, gepflegt, intensiv durchgeführt, zu eigen gemacht und erledigt, betrieben, vermehrt und gut ausgeführt.’  So solltest du dich selbst schulen. 
Wenn du diese Geistessammlung auf diese Weise entfaltet hast, solltest du diese Geistessammlung mit gelenkten Gedanken und Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und mit einem Minimum von Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und ohne Bewerten entfalten,
solltest du sie von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie nicht von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie mit Glücksgefühl versehen entfalten,
solltest du sie mit Gleichmut versehen entfalten.

„Wenn diese Geistessammlung von dir auf diese Weise entfaltet ist, auf diese Weise gut entfaltet ist, dann solltest du dich selbst schulen:
‚Gleichmut als meine Bewusstsein-Befreiung wird entfaltet, gepflegt, intensiv durchgeführt, zu eigen gemacht und erledigt, betrieben, vermehrt und gut ausgeführt.’  So solltest du dich selbst schulen. 
Wenn du diese Geistessammlung auf diese Weise entfaltet hast, solltest du diese Geistessammlung mit gelenkten Gedanken und Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und mit einem Minimum von Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und ohne Bewerten entfalten,
solltest du sie von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie nicht von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie mit Glücksgefühl versehen entfalten,
solltest du sie mit Gleichmut versehen entfalten.

„Wenn diese Geistessammlung von dir auf diese Weise entfaltet ist, auf diese Weise gut entfaltet ist, dann solltest du dich selbst schulen:
‚Ich werde den Körper in sich und an sich (als Körper) betrachtend verbleiben - eifrig, wissensklar und achtsam - und Gier und Leid in Bezug auf die Welt beiseite legen.’  So solltest du dich selbst schulen. 
Wenn du diese Geistessammlung auf diese Weise entfaltet hast, solltest du diese Geistessammlung mit gelenkten Gedanken und Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und mit einem Minimum von Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und ohne Bewerten entfalten,
solltest du sie von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie nicht von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie mit Glücksgefühl versehen entfalten,
solltest du sie mit Gleichmut versehen entfalten.

„Wenn diese Geistessammlung von dir auf diese Weise entfaltet ist, auf diese Weise gut entfaltet ist, dann solltest du dich selbst schulen:
‚Ich werde Gefühle in sich und an sich betrachtend verbleiben - eifrig, wissensklar und achtsam - und Gier und Leid in Bezug auf die Welt beiseite legen.’  So solltest du dich selbst schulen. 
Wenn du diese Geistessammlung auf diese Weise entfaltet hast, solltest du diese Geistessammlung mit gelenkten Gedanken und Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und mit einem Minimum von Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und ohne Bewerten entfalten,
solltest du sie von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie nicht von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie mit Glücksgefühl versehen entfalten,
solltest du sie mit Gleichmut versehen entfalten.

„Wenn diese Geistessammlung von dir auf diese Weise entfaltet ist, auf diese Weise gut entfaltet ist, dann solltest du dich selbst schulen:
‚Ich werde den Geist in sich und an sich betrachtend verbleiben - eifrig, wissensklar und achtsam - und Gier und Leid in Bezug auf die Welt beiseite legen.’  So solltest du dich selbst schulen. 
Wenn du diese Geistessammlung auf diese Weise entfaltet hast, solltest du diese Geistessammlung mit gelenkten Gedanken und Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und mit einem Minimum von Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und ohne Bewerten entfalten,
solltest du sie von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie nicht von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie mit Glücksgefühl versehen entfalten,
solltest du sie mit Gleichmut versehen entfalten.

„Wenn diese Geistessammlung von dir auf diese Weise entfaltet ist, auf diese Weise gut entfaltet ist, dann solltest du dich selbst schulen:
‚Ich werde geistige Eigenschaften in sich und an sich betrachtend verbleiben - eifrig, wissensklar und achtsam - und werde Gier und Leid in Bezug auf die Welt beiseite legen.’  So solltest du dich selbst schulen.
Wenn du diese Geistessammlung auf diese Weise entfaltet hast, solltest du diese Geistessammlung mit gelenkten Gedanken und Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und mit einem Minimum von Bewerten entfalten,
solltest du sie ohne gelenkte Gedanken und ohne Bewerten entfalten,
solltest du sie von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie nicht von Verzückung begleitet entfalten,
solltest du sie mit Glücksgefühl versehen entfalten,
solltest du sie mit Gleichmut versehen entfalten.

„Wenn diese Geistessammlung von dir auf diese Weise entfaltet ist, auf diese Weise gut entfaltet ist, dann, wohin du auch gehst, wirst du mit Wohlgefühl gehen.  Wo du auch du stehst, du wirst mit Wohlgefühl stehen.  Wo du auch sitzt, du wirst mit Wohlgefühl sitzen.  Wo du auch liegst, wirst du mit Wohlgefühl liegen."

Dann erhob sich jener Mönch, belehrt durch die Ermahnung des Erhabenen, von seinem Sitz und verbeugte sich vor dem Erhabenen, umkreiste ihn dreimal, ihn zu seiner Rechten haltend, und entfernt sich.
Dann als er alleine, zurückgezogen, umsichtig, eifrig und entschlossen verweilte, erreichte er in kurzer Zeit das höchste Ziel des heiligen Lebens, für das Sippenmitglieder zu Recht vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit ziehen, und verblieb darin, es genau im Hier und Jetzt für sich selbst erfahrend und verwirklichend.  Er wusste:
„Geburt ist beendet, das heilige Leben erfüllt, die Aufgabe erledigt.  Es gibt nichts weiteres um dieser Welt Willen."  Und so wurde er ein weiterer Arahant.


Anmerkung des Übersetzers

Diese Rede ist insofern wichtig, da sie ausdrücklich auf das Ausschulen der vier Gründungen der Achtsamkeit als eine Form der Übung der Geistessammlung, die auf der Ebene der Jhanas gemeistert sein sollte, anspielt.


translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu