„Mönche, ich lebte in
Feinheit, höchster Feinheit,
gänzlicher Feinheit.
Mein Vater hatte selbst Lotusteiche
in unserem Palast errichten lassen:
einer mit rot
blühenden Lotusblumen, einer mit weiß blühenden Lotusblumen, einer mit blau blühenden Lotusblumen, alle nur um meinetwillen. Ich verwendete
kein Sandelholz, das nicht von Varanasi kam. Mein Turban
war aus Varanasi sowie meine
Tunika, meine Unterbekleidung und mein Über-Mantel. Ein weißer Sonnenschirm wurde Tag und
Nacht über mich gehalten, um mich
vor Kälte, Hitze, Staub, Schmutz und
Tau zu schützen.
„Ich hatte drei Paläste:
einen für die kalte Jahreszeit, einen
für die heiße Jahreszeit, einen für die Regenzeit. Während der vier Monate der Regenzeit wurde ich in dem Regenzeit-Palast von Hofmusikanten unterhalten und
es befand sich kein einziger Mann unter ihnen und ich verließ den Palast nicht ein eineinzig Mal. Während die Diener, Arbeiter und Gefolgsleute im
Hause anderer Leute mit Linsensuppe- und Bruchreisspeisen ernährt wurden, wurden die Diener, Arbeiter und Gefolgsleute im
Hause meines Vaters mit Weizen,
Reis und Fleisch ernährt.
„Obwohl ich mit solchem Wohlhaben, solch gänzlicher Feinheit versehen war, dachte ich mir:
,Wenn ein ununterwiesener, herkömmlicher Mensch, der selbst dem Altern unterliegt, über
das Altern nicht erhaben ist, einen
gealterten Menschen erblickt, ist er
entsetzt, beschämt und angeekelt und macht sich nicht bewusst, dass
auch er dem Altern unterliegt, über das Altern
nicht erhaben ist.
Wenn ich - der dem Altern
unterliege, über das Altern nicht erhaben bin - beim
Anblick eines gealterten Menschen
entsetzt, beschämt und angeekelt
wäre, wäre dies nicht schicklich für mich.' Als ich dies bemerkte, fiel die für junge Menschen (kennzeichnende) Berauschung mit der Jugend völlig weg.
„Obwohl ich mit solchem Wohlhaben, solch gänzlicher Feinheit versehen war, dachte ich mir:
,Wenn ein ununterwiesener, herkömmlicher Mensch, der selbst der Krankheit unterliegt, über Krankheit nicht erhaben ist, erkrankten Menschen erblickt,
ist er entsetzt, beschämt und angeekelt und macht sich nicht
bewusst, dass auch er der Krankheit unterliegt,
über Krankheit nicht erhaben ist.
Wenn ich - der der
Krankheit unterliege,
über Krankheit nicht erhaben bin -
beim Anblick eines erkrankten
Menschen entsetzt, beschämt und angeekelt
wäre, wäre dies nicht schicklich für mich.' Als ich dies bemerkte, fiel die für gesunde Menschen (kennzeichnende) Berauschung mit der Gesundheit völlig weg.
„Obwohl ich mit solchem Wohlhaben, solch gänzlicher Feinheit versehen war, dachte ich mir:
,Wenn ein ununterwiesener, herkömmlicher Mensch, der selbst dem Tod unterliegt, über den Tod nicht erhaben ist, einen verstorbenen
Menschen erblickt, ist er entsetzt,
beschämt und angeekelt und macht
sich nicht bewusst, dass auch er dem Tod
unterliegt, über den Tod nicht erhaben ist.
Wenn ich - der dem
Tod unterliege, über den Tod nicht erhaben bin - beim
Anblick eines verstorbenen Menschen entsetzt, beschämt
und angeekelt wäre, wäre dies nicht schicklich für
mich.' Als ich dies bemerkte,
fiel die für lebende Menschen (kennzeichnende) Berauschung mit dem Leben völlig weg.
„Mönche, es gibt diese drei Berauschungsweisen. Welche
drei?
Der Rausch der Jugend, der
Rausch der Gesundheit, der
Rausch des Lebens.
„Berauscht mit dem Rausch
der Jugend, begeht ein ununterwiesener, herkömmlicher Mensch körperliches Fehlverhalten, sprachliches Fehlverhalten
und geistiges Fehlverhalten. Da er körperliches Fehlverhalten, sprachliches Fehlverhalten
und geistiges Fehlverhalten begangen
hat, erscheint er - beim Zerfall des
Körpers, nach dem Tod - in
der Ebene der Entbehrung, im schlechten
Bestimmungsort, in den niedrigen Reichen, in der Hölle wieder.
„Berauscht mit dem Rausch der
Gesundheit, begeht ein ununterwiesener, herkömmlicher Mensch körperliches Fehlverhalten, sprachliches Fehlverhalten
und geistiges Fehlverhalten. Da er körperliches Fehlverhalten, sprachliches Fehlverhalten
und geistiges Fehlverhalten
begangen hat, erscheint er - beim
Zerfall des Körpers, nach dem Tod - in der Ebene der Entbehrung, im
schlechten Bestimmungsort, in den
niedrigen Reichen, in der Hölle
wieder.
„Berauscht mit dem Rausch des
Lebens, begeht ein ununterwiesener, herkömmlicher Mensch körperliches Fehlverhalten, sprachliches Fehlverhalten
und geistiges Fehlverhalten. Da er körperliches Fehlverhalten, sprachliches Fehlverhalten
und geistiges Fehlverhalten
begangen hat, erscheint er - beim
Zerfall des Körpers, nach dem Tod - in der Ebene der Entbehrung, im schlechten
Bestimmungsort, in den niedrigen Reichen, in der Hölle wieder.
„Berauscht mit dem Rausch der
Jugend, verlässt ein Mönch die
Schulung und kehrt in das niedere Leben zurück.
Berauscht mit dem Rausch der
Gesundheit, verlässt ein Mönch die Schulung und kehrt in das niedere Leben zurück.
Berauscht mit dem Rausch des
Lebens, verlässt ein Mönch die
Schulung und kehrt in das niedere Leben zurück.“
Der Geburt unterliegend, der Alterung unterliegend,
dem Tod
unterliegend,
sind herkömmliche
Menschen
angeekelt von den
Leidenden
von jenem, dem sie unterworfen
sind.
Und wenn ich von den
Wesen,
die diesen Dingen unterliegen,
angeekelt wäre,
wäre dies für mich nicht schicklich,
so zu
leben, wie sie.
Da ich diese Haltung
pflegte
- das Dhamma
ohne Erworbenes erkennend -
überwand ich alle
Berauschung
mit der Gesundheit,
der Jugend und dem Leben
als einer,
der Entsagung
als Ruhe ansieht.
Für mich entstand
Tatkraft,
Entfesslung wurde
klar ersichtlich.
Keineswegs
könnte ich an sinnlichen
Vergnügen teilhaben.
Da ich mich dem
heiligen Leben gewidmet habe,
werde ich nicht zurückkehren.
Anmerkung des Übersetzers:
Die Pali Text Society Ausgaben behandeln diese Rede als zwei Reden - III.38 und
III.39 - aufgeteilt an den drei Sternchen. Asiatische Ausgaben behandeln sie als eine, nummeriert III.39. Der autobiographische Vers am Ende der
zweiten Hälfte - der identisch
mit dem Vers Abschluss von AN 5.57 ist
- passt treffend mit der autobiographischen
ersten Hälfte der Rede, was darauf
hindeutet, dass die beiden Hälften als aneinandergefügt gedacht sind.
translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu