Dann begaben sich zwei brahmanische Kosmologen zum Erhabenen und tauschten
beim Eintreffen freundliche Grüße mit
ihm aus. Nach einem
Austausch von freundlichen Grüßen
und Höflichkeiten,
setzten sie sich zur Seite. Als sie da
saßen, sprachen sie zum Erhabenen:
„Meister Gotama, Purana Kassapa - allwissend und allschauend - beansprucht erschöpfende
Kenntnis und Schauung:
‚Ob ich stehe oder gehe, wach oder schlafend bin, ist da fortwährende,
unermüdliche Kenntnis und Schauung in mir gefestigt.’ Er sagt:
‚Ich verweile mit unendlicher Kenntnis, indem ich den endlichen Kosmos kenne
und sehe.’
Jedoch Nigantha Nataputta - allwissend und allschauend - beansprucht
erschöpfende Kenntnis und Schauung:
‚Ob ich stehe oder gehe, wach oder schlafend bin, ist da fortwährende,
unermüdliche Kenntnis und Schauung in mir gefestigt.’ Er sagt:
‚Ich verweile mit unendlicher Kenntnis, indem ich den unendlichen Kosmos kenne
und sehe.’
Von diesen beiden über Kenntnis Sprechenden, von diesen beiden sich Widersprechenden,
welcher spricht die Wahrheit und welcher lügt?“
„Genug, Brahmanen. Legt diese Frage
beiseite. Ich will euch das Dhamma lehren. Hört zu und seid aufmerksam. Ich werde sprechen."
„Ja, Herr", antworteten die Brahmanen dem Erhabenen.
Der Erhabene sprach:
„Angenommen da ständen vier Männer an den vier (Himmels-) Richtungen, die mit
höchster Schnelligkeit und Schrittlänge versehen wären.
Sowie die (Schnelligkeit) eines kampfstarken Bogenschützens - gut geschult,
mit geübter Hand, ein geübter Scharfschütze - der einen leichten Pfeil über den
Schatten einer Palme hinausschießen würde, so wäre die Schnelligkeit, mit der
sie versehen wären.
Soweit wie das Ostmeer von dem Westen entfernt ist, soweit wäre die Schrittlänge,
mit der sie versehen wären.
„Dann würde der an der östlichen Richtung stehende Mann sagen:
‚Ich werde zu Fuß das Ende der Welt erreichen.’ Er würde - mit einer hundertjährigen Lebensdauer,
einer hundertjährigen Lebensspanne - einhundert Jahre mit Gehen verbringen -
abgesehen von der Zeit, die er für Essen, Trinken, Kauen und Schmecken,
Urinieren und Notdurft Entrichten und Schlafen, um Müdigkeit zu bekämpfen, zubringen
würde. Ohne jedoch Ende der Welt zu
erreichen, würde er unterwegs sterben.
„Dann würde der an der westlichen Richtung stehende Mann sagen:
‚Ich werde zu Fuß das Ende der Welt erreichen.’ Er würde - mit einer hundertjährigen Lebensdauer,
einer hundertjährigen Lebensspanne - einhundert Jahre mit Gehen verbringen -
abgesehen von der Zeit, die er für Essen, Trinken, Kauen und Schmecken,
Urinieren und Notdurft Entrichten und Schlafen, um Müdigkeit zu bekämpfen, zubringen
würde. Ohne jedoch Ende der Welt zu
erreichen, würde er unterwegs sterben.
„Dann würde der an der südlichen Richtung stehende Mann sagen:
‚Ich werde zu Fuß das Ende der Welt erreichen’ Er würde - mit einer hundertjährigen Lebensdauer,
einer hundertjährigen Lebensspanne - einhundert Jahre mit Gehen verbringen -
abgesehen von der Zeit, die er für Essen, Trinken, Kauen und Schmecken,
Urinieren und Notdurft Entrichten und Schlafen, um Müdigkeit zu bekämpfen, zubringen
würde. Ohne jedoch Ende der Welt zu
erreichen, würde er unterwegs sterben.
„Dann würde der an der nördlichen Richtung stehende Mann sagen:
‚Ich werde zu Fuß das Ende der Welt erreichen.’ Er würde - mit einer hundertjährigen Lebensdauer,
einer hundertjährigen Lebensspanne - einhundert Jahre mit Gehen verbringen -
abgesehen von der Zeit, die er für Essen, Trinken, Kauen und Schmecken,
Urinieren und Notdurft Entrichten und Schlafen, um Müdigkeit zu bekämpfen, zubringen
würde. Ohne jedoch Ende der Welt zu
erreichen, würde er unterwegs sterben.
Warum ist das so? Ich sage euch, man
kann durch derartiges Gehen nicht das Ende der Welt erkennen, sehen oder
erreichen. Aber gleichzeitig sage ich euch,
dass man dem Leid und Stress kein Ende setzen kann ohne das Ende der Welt zu
erreichen.
„Diese fünf Saiten der Sinnlichkeit werden in der Schulung der Edlen die
Welt genannt. Welche fünf?
Formen erkennbar mit dem Auge - angenehm, erfreulich, bezaubernd, reizend,
zur Sinneslust verleitend, verlockend;
Laute erkennbar mit dem Ohr - angenehm, erfreulich, bezaubernd, reizend,
zur Sinneslust verleitend, verlockend;
Düfte erkennbar mit der Nase - angenehm, erfreulich, bezaubernd, reizend,
zur Sinneslust verleitend, verlockend;
Geschmack erkennbar mit der Zunge - angenehm, erfreulich, bezaubernd,
reizend, zur Sinneslust verleitend, verlockend;
Tastempfindungen erkennbar mit dem Körper - angenehm, erfreulich,
bezaubernd, reizend, zur Sinneslust verleitend, verlockend.
Diese sind die fünf Saiten der Sinnlichkeit, die in der Schulung der Edlen die
Welt genannt werden.
„Es gibt den Fall, in dem ein Mönch, der sich ganz von Sinnlichkeit
zurückgezogen, von ungeschickten Eigenschaften zurückgezogen hat, in das erste
Jhana eintritt und darin verbleibt: Verzückung und Glücksgefühl, die aus der
Zurückgezogenheit entstanden sind und von gelenkten Gedanken und Bewerten
begleitet werden.
Diesen nennt man einen Mönch, der zum Ende der Welt kommt und am Ende der
Welt verbleibt. Andere sagen über ihn:
‚Er ist von der Welt umfasst, er ist nicht aus der Welt entkommen.’ Und auch ich sage von ihm:
‚Er ist von der Welt umfasst, er ist nicht aus der Welt entkommen.’
„Weiterhin mit der Stillung der gelenkten Gedanken
und Bewerten tritt er in das zweite Jhana ein und verbleibt darin: Verzückung
und Glücksgefühl, die aus der Sammlung entstanden sind, Einheit des
Bewusstseins frei von gelenkten Gedanken und Bewerten, innere Beruhigung.
Mit dem Verblassen der Verzückung verbleibt er in
Gleichmut, achtsam und wissensklar und empfindet Glücksgefühl mit dem
Körper. Er tritt in das dritte Jhana
ein, von dem die Edlen sagen:
‚Gleichmütig und achtsam, verweilt er im Glücksgefühl’, und verbleibt
darin.
Mit dem Aufgeben von Glücksgefühl und Schmerz, wie
schon mit dem früheren Schwinden von Frohsinn und Gram, tritt er in das vierte
Jhana ein und verbleibt darin: Reinheit der Gleichmut und Achtsamkeit, weder-Wohlgefühl-noch-Wehgefühl.
Diesen nennt man einen Mönch, der zum Ende der Welt kommt und am Ende der
Welt verbleibt. Andere sagen über ihn:
‚Er ist von der Welt umfasst, er ist nicht aus der Welt entkommen.’ Und auch ich sage von ihm:
‚Er ist von der Welt umfasst, er ist nicht aus der Welt entkommen.’
„Weiterhin mit dem vollständigen Überwinden der Formwahrnehmungen, mit dem
Schwinden der Widerstandswahrnehmungen, Mannigfaltigkeitswahrnehmungen nicht
beachtend und ‚unendlichen Raum’ (wahrnehmend), tritt ein Mönch in die Dimension der Raumunendlichkeit ein und verbleibt
darin.
Diesen nennt man einen Mönch, der zum Ende der Welt kommt und am Ende der
Welt verbleibt. Andere sagen über ihn:
‚Er ist von der Welt umfasst, er ist nicht aus der Welt entkommen.’ Und auch ich sage von ihm:
‚Er ist von der Welt umfasst, er ist nicht aus der Welt entkommen.’
„Weiterhin mit dem vollständigen Überwinden
der Dimension der Raumunendlichkeit, ‚unendliche Bewusstheit’ (wahrnehmend), tritt
ein Mönch in die Dimension der Bewusstheitsunendlichkeit ein und verbleibt
darin.
Mit dem vollständigen Überwinden der Dimension der Bewusstheitsunendlichkeit, ‚da ist nichts’
(wahrnehmend), tritt ein Mönch in die Dimension des Nichts ein und verbleibt darin.
Mit dem vollständigen Überwinden der
Dimension des Nichts tritt ein Mönch in die Dimension der Weder Wahrnehmung Noch Nicht-Wahrnehmung ein
und verbleibt darin.
Diesen nennt man einen Mönch, der zum Ende der Welt kommt und am Ende der
Welt verbleibt. Andere sagen über ihn:
‚Er ist von der Welt umfasst, er ist nicht aus der Welt entkommen.’ Und auch ich sage von ihm:
‚Er ist von der Welt umfasst, er ist nicht aus der Welt entkommen.’
„Weiterhin mit dem vollständigen Überwinden der Dimension der Weder Wahrnehmung
Noch Nicht-Wahrnehmung tritt ein Mönch die Beendigung von Wahrnehmung und Gefühl ein und verbleibt
darin. Und als er mit Erkenntnis sieht, sind seine geistigen
Ausströmungen (āsava) völlig beendet.
Diesen nennt man einen Mönch, der zum Ende der Welt kommt und am Ende der
Welt verbleibt, nachdem er das Anhaften an die Welt überwunden hat.“
translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu