Ubhatobhaga Sutta


(Befreit) auf Beide Weisen

(Udayin:)

„,Befreit auf beide Weisen, befreit auf beide Weisen', heißt es.  Inwiefern wird man vom Erhabenen als auf beide Weisen befreit bezeichnet?"

(Ananda:)

„Es gibt den Fall, Freund, in dem ein Mönch, der sich ganz von Sinnlichkeit zurückgezogen, von ungeschickten Eigenschaften zurückgezogen hat, in das erste Jhana eintritt und darin verbleibt: Verzückung und Glücksgefühl, die aus der Zurückgezogenheit entstanden sind und von gelenkten Gedanken und Bewerten begleitet werden. 
Er verweilt mit seinen Körper fühlend, in welcher Weise auch immer es dort ein Öffnen gibt und versteht es durch Erkenntnis. 
Insofern wird man vom Erhabenen als auf beide Weisen befreit bezeichnet, obgleich ein weiterer Verlauf nachfolgt. 

„Weiterhin mit der Stillung der gelenkten Gedanken und Bewerten tritt er in das zweite Jhana ein und verbleibt darin: Verzückung und Glücksgefühl, die aus der Sammlung entstanden sind, Einheit des Bewusstseins frei von gelenkten Gedanken und Bewerten, innere Beruhigung.
Er verweilt mit seinen Körper fühlend, in welcher Weise auch immer es dort ein Öffnen gibt und versteht es durch Erkenntnis. 
Insofern wird man vom Erhabenen als auf beide Weisen befreit bezeichnet, obgleich ein weiterer Verlauf nachfolgt. 

„Weiterhin mit dem Verblassen der Verzückung verbleibt er in Gleichmut, achtsam und wissensklar und empfindet Glücksgefühl mit dem Körper.  Er tritt in das dritte Jhana ein, von dem die Edlen sagen:
‚Gleichmütig und achtsam, verweilt er im Glücksgefühl’, und verbleibt darin. 
Er verweilt mit seinen Körper fühlend, in welcher Weise auch immer es dort ein Öffnen gibt und versteht es durch Erkenntnis. 
Insofern wird man vom Erhabenen als auf beide Weisen befreit bezeichnet, obgleich ein weiterer Verlauf nachfolgt. 

„Weiterhin mit dem Aufgeben von Glücksgefühl und Schmerz, wie schon mit dem früheren Schwinden von Frohsinn und Gram, tritt er in das vierte Jhana ein und verbleibt darin: Reinheit der Gleichmut und Achtsamkeit, weder-Wohlgefühl-noch-Wehgefühl. 
Er verweilt mit seinen Körper fühlend, in welcher Weise auch immer es dort ein Öffnen gibt und versteht es durch Erkenntnis. 
Insofern wird man vom Erhabenen als auf beide Weisen befreit bezeichnet, obgleich ein weiterer Verlauf nachfolgt. 

„Weiterhin mit dem vollständigen Überwinden der Formwahrnehmungen, mit dem Schwinden der Widerstandswahrnehmungen, Mannigfaltigkeitswahrnehmungen nicht beachtend und ‚unendlichen Raum’ (wahrnehmend), tritt ein Mönch in die Dimension der Raumunendlichkeit ein und verbleibt darin. 
Er verweilt mit seinen Körper fühlend, in welcher Weise auch immer es dort ein Öffnen gibt und versteht es durch Erkenntnis. 
Insofern wird man vom Erhabenen als auf beide Weisen befreit bezeichnet, obgleich ein weiterer Verlauf nachfolgt. 

„Weiterhin mit dem vollständigen Überwinden der Dimension der Raumunendlichkeit, ‚unendliche Bewusstheit’ (wahrnehmend), tritt ein Mönch in die Dimension der  Bewusstheitsunendlichkeit ein und verbleibt darin. 
Er verweilt mit seinen Körper fühlend, in welcher Weise auch immer es dort ein Öffnen gibt und versteht es durch Erkenntnis. 
Insofern wird man vom Erhabenen als auf beide Weisen befreit bezeichnet, obgleich ein weiterer Verlauf nachfolgt. 

„Weiterhin mit dem vollständigen Überwinden der Dimension der Bewusstheitsunendlichkeit, ‚da ist nichts’ (wahrnehmend), tritt ein Mönch in die Dimension des Nichts ein und verbleibt darin. 
Er verweilt mit seinen Körper fühlend, in welcher Weise auch immer es dort ein Öffnen gibt und versteht es durch Erkenntnis. 
Insofern wird man vom Erhabenen als auf beide Weisen befreit bezeichnet, obgleich ein weiterer Verlauf nachfolgt. 

„Weiterhin mit dem vollständigen Überwinden der Dimension des Nichts tritt ein Mönch in die Dimension der Weder Wahrnehmung Noch Nicht-Wahrnehmung ein und verbleibt darin. 
Er verweilt mit seinen Körper fühlend, in welcher Weise auch immer es dort ein Öffnen gibt und versteht es durch Erkenntnis. 
Insofern wird man vom Erhabenen als auf beide Weisen befreit bezeichnet, obgleich ein weiterer Verlauf nachfolgt. 

„Weiterhin mit dem vollständigen Überwinden der Dimension der Weder Wahrnehmung Noch Nicht-Wahrnehmung tritt ein Mönch die Beendigung von Wahrnehmung und Gefühl ein und verbleibt darin.  Und als er mit Erkenntnis sieht, sind seine geistigen Ausströmungen (āsava) völlig beendet.
Er verweilt mit seinen Körper fühlend, in welcher Weise auch immer es dort ein Öffnen gibt und versteht es durch Erkenntnis. 
Insofern wird man vom Erhabenen als auf beide Weisen befreit bezeichnet, ohne dass ein weiterer Verlauf nachfolgt.“


translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu