Ananda Sutta

Der Ehrwürdige Ananda

Dann ging der ehrwürdige Ananda zum ehrwürdigen Sariputta und tauschte beim Eintreffen höfliche Grüsse mit ihm aus.  Nach einem Austausch von freundlichen Grüssen und Höflichkeiten setzte er sich zur Seite.  Als er da saß, sprach er zum ehrwürdigen Sariputta:
Freund Sariputta, inwieweit
vernimmt ein Mönch noch nicht vernommene Dhamma,
werden die vernommenen Dhamma nicht verworren,
bleiben die Dhamma, die er mit seinem Herzen berührt hat, gegenwärtig,
und versteht er das zuvor nicht Verstandene?"

„Freund Ananda hat reichliches Wissens erworben.  Möge ihm die Antwort einfallen."

„In diesem Fall, Freund Sariputta, höre dem Dhamma zu.  Sei sehr aufmerksam.  Ich werde sprechen."

„Wie du sagst, Freund“, antwortete der ehrwürdige Sariputta.

Der ehrwürdige Ananda sprach:
„Es gibt es den Fall, Freund, in dem ein Mönch das Dhamma meistert:
Gespräche, Erzählungen aus Prosa und Versen vermischt, Erklärungen, Verse, spontane Aussprüche, Zitate, Geburtsgeschichten, erstaunliche Ereignisse, Fragen und Antworten. (1)
Er lehrt anderen das Dhamma - wie er es vernommen hat, wie er es auswendig kennt - in seinen Einzelheiten.
Er lässt andere das Dhamma - wie sie es vernommen haben, wie sie es auswendig kennen - in seinen Einzelheiten rezitieren.
Er chanted in einer Gruppe das Dhamma - wie er es vernommen hat, wie er auswendig kennt - in seinen Einzelheiten.
Er denkt über das Dhamma nach - wie er es vernommen hat, wie er auswendig kennt - bewertet es und betrachtet es mit seinem Intellekt.
Er tritt in den Regenszeiten in Klöster ein, in denen ordensältere, gelehrte, in der Tradition bewanderte Mönchen leben, die sich das Dhamma, die Vinaya und die Matika (2) ins Gedächtnis eingeprägt haben.  Er wendet sich in regelmäßigen Abständen an sie, stellt ihnen Fragen und befragt sie:
‚Wieso ist das?  Was ist sein Sinn? Sie legen offen, was nicht offen ist, machen deutlich, was nicht deutlich ist, zerstreuen Zweifel an verschiedenen zweifelsvollen Punkten.“ 

„Insoweit, Freund Sariputta,
vernimmt ein Mönch noch nicht vernommene Dhamma,
werden die vernommenen Dhamma nicht verworren,
bleiben die Dhamma, die er mit seinem Herzen berührt hat, gegenwärtig,
und versteht er das zuvor nicht Verstandene."

„Es ist wunderbar, mein Freund.   Es ist erstaunlich, mein Freund, wie gut dies von Freund Ananda gesprochen wurde.  Und wir werden Freund Ananda als jenen gedenken, der mit diesen sechs Eigenschaften versehen ist:
„Freund Ananda hat das Dhamma meistert: Gespräche, Erzählungen aus Prosa und Versen vermischt, Erklärungen, Verse, spontane Aussprüche, Zitate, Geburtsgeschichten, erstaunliche Ereignisse, Fragen und Antworten.
Freund Ananda lehrt anderen das Dhamma das Dhamma - wie er es vernommen hat, wie er auswendig kennt - in seinen Einzelheiten.
Freund Ananda lässt andere das Dhamma - wie sie es vernommen haben, wie sie es auswendig kennen - in seinen Einzelheiten rezitieren.
Freund Ananda chanted in einer Gruppe das Dhamma - wie er es vernommen hat, wie er auswendig kennt in seinen Einzelheiten.
Freund Ananda denkt über das Dhamma nach - wie er es vernommen hat, wie er auswendig kennt - bewertet es und betrachtet es mit seinem Denkvermögen.
Er tritt in den Regenszeiten in Klöster ein, in denen ordensältere, gelehrte, in der Tradition bewanderte Mönchen leben, die sich das Dhamma, die Vinaya und die Matika (2) ins Gedächtnis eingeprägt haben.  Er wendet sich in regelmäßigen Abständen an sie, stellt ihnen Fragen und befragt sie:
‚Wieso ist das?  Was ist sein Sinn?  Sie legen für Freund Ananda offen, was nicht offen ist, machen deutlich, was nicht deutlich ist, zerstreuen Zweifel an verschiedenen zweifelsvollen Punkten.“ 


Anmerkungen
  1. Die frühesten Klassifikationen der Lehre des Buddhas.
  2. Die Matika (Zusammenfassungen) sind tabellarische Aufzählungen der dogmatischen Begriffe.

translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu