Avarana Sutta

Hindernisse

Bei einer Gelegenheit hielt sich der Erhabene in der Nähe von Savatthi, im Jeta Hain, Anathapindikas Kloster, auf.  Dort richtete er sich an die Mönche:
„Mönche!"

„Ja, Herr“, antworteten die Mönche dem Erhabenen.

Der Erhabene sprach:
„Diese fünf sind Hindernisse, Behinderungen, die das Bewusstsein überwältigen und Erkenntnis schwächen.  Welche fünf?

„Sinnliche Begierde ist ein Hindernis, eine Behinderung, die das Bewusstsein überwältigt und die Erkenntnis schwächt.
Übelwollen ist ein Hindernis, eine Behinderung, die das Bewusstsein überwältigt und die Erkenntnis schwächt.
Faulheit und Trägheit sind Hindernisse, Behinderungen, die das Bewusstsein überwältigen und die Erkenntnis schwächen. 
Ruhelosigkeit und Besorgnis sind Hindernisse, Behinderungen, die das Bewusstsein überwältigen und die Erkenntnis schwächen. 
Ungewissheit ist ein Hindernis, eine Behinderung, die das Bewusstsein überwältigt und die Erkenntnis schwächt.

„Diese sind die fünf Hindernisse, Behinderungen, die das Bewusstsein überwältigen und die Erkenntnis schwächen. 

„Und wenn ein Mönch diese fünf Hindernisse, Behinderungen, die das Bewusstsein überwältigen und die Erkenntnis schwächen, nicht aufgegeben hat, wenn er kraftlos und schwach in der Erkenntnis ist:
dass er dann verstände, was zu seinem eigenen Nutzen wäre, verstände, was für das Nutzen anderer wäre, verstände, was zu beider Nutzen wäre, dass er einen höheren menschlichen Zustand, eine wahrhaft edle Vorzüglichkeit der Kenntnis und Schauung verwirklichen würde:
das ist unmöglich.

„Angenommen da wäre ein aus den Bergen herabströmender Fluss - weit fließend, mit einer schnellen, alles mit sich reißenden Strömung - und ein Mann würde die nach beiden Seiten abgeleiteten Kanäle öffnen, so dass die Strömung in der Mitte des Flusses zerstreut und zertrennt und zerteilt würde;
er würde nicht mehr weit fließen, seine Strömung würde nicht schnell sein und er würde nicht mehr alles mit sich reißen.
In der gleichen Weise, wenn ein Mönch diese fünf Hindernisse, Behinderungen, die das Bewusstsein überwältigen und die Erkenntnis schwächen, nicht aufgegeben hat, wenn er kraftlos und schwach in der Erkenntnis ist,
dass er dann verstände, was zu seinem eigenen Nutzen wäre, verstände, was für das Nutzen anderer wäre, verstände, was zu beider Nutzen wäre, dass er einen höheren menschlichen Zustand, wahrhaft edle Vorzüglichkeit der Kenntnis und Schauung verwirklichen würde:
das ist unmöglich.

„Nun, wenn ein Mönch diese fünf Hindernisse, Behinderungen, die das Bewusstsein überwältigen und die Erkenntnis schwächen, aufgegeben hat, wenn er stark in der Erkenntnis ist:
dass er dann versteht, was zu seinem eigenen Nutzen ist, versteht, was für das Nutzen anderer ist, versteht, was zu beider Nutzen ist, dass er einen höheren menschlichen Zustand, wahrhaft edle Vorzüglichkeit der Kenntnis und Schauung verwirklicht:
das ist möglich.

„Angenommen da wäre ein aus den Bergen herabströmender Fluss - weit fließend, mit einer schnellen, alles mit sich reißenden Strömung - und ein Mann würde die nach beiden Seiten abgeleiteten Kanäle schließen, so dass die Strömung in der Mitte des Flusses unzerstreut und unzertrennt und unzerteilt wäre;
er würde dann weit fließen, mit einer schnellen, alles mit sich reißenden Strömung.
In der gleichen Weise, wenn ein Mönch diese fünf Hindernisse, Behinderungen, die das Bewusstsein überwältigen und die Erkenntnis schwächen, aufgegeben hat, wenn er stark in der Erkenntnis ist,
dass er dann versteht, was zu seinem eigenen Nutzen ist, versteht, was für das Nutzen anderer ist, versteht, was zu beider Nutzen ist, dass er einen höheren menschlichen Zustand, wahrhaft edle Vorzüglichkeit der Kenntnis und Schauung verwirklicht:
das ist möglich.“


translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu