Sila Sutta

Die Tugend

Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

„Seid vollendet in der Tugend, Mönche, und vollendet in der Patimokkha.  Verweilt gezügelt in Übereinstimmung mit der Patimokkha, vollendet in eurem Verhalten und Tätigkeitsfeld.  Die Schulungsregeln auf euch genommen, übt euch, indem ihr Gefahr im geringsten Fehler seht.

„Wenn man vollendet in der Tugend und vollendet in der Patimokkha ist, gezügelt in Übereinstimmung mit der Patimokkha verweilt, im Verhalten und Tätigkeitsfeld vollendet ist; die Schulungsregeln auf sich genommen, sich übt, indem man Gefahr im geringsten Fehler sieht - was bliebe dann noch zu tun?

„Wenn beim Gehen jegliche Gier in einem Mönch beseitig wird, jegliches Übelwollen, jegliche Trägheit und Schläfrigkeit, jegliche Ruhelosigkeit und Besorgnis und jegliche Ungewissheit beseitig wird und wenn dessen Beharrlichkeit erweckt und nicht locker ist, wenn dessen Achtsamkeit gefestigt und nicht verworren ist, wenn dessen Körper gestillt und nicht erregt ist, wenn dessen Geist mittig und einig ist,
dann wird ein Mönch, solchermaßen mit Eifer und Bedenken gehend, ständig und stets entschlossen und beharrlichkeitsvoll genannt.

„Wenn beim Stehen jegliche Gier in einem Mönch beseitig wird, jegliches Übelwollen, jegliche Trägheit und Schläfrigkeit, jegliche Ruhelosigkeit und Besorgnis und jegliche Ungewissheit beseitig wird und wenn dessen Beharrlichkeit erweckt und nicht locker ist, wenn dessen Achtsamkeit gefestigt und nicht verworren ist, wenn dessen Körper gestillt und nicht erregt ist, wenn dessen Geist mittig und einig ist,
dann wird ein Mönch, solchermaßen mit Eifer und Bedenken stehend, ständig und stets entschlossen und beharrlichkeitsvoll genannt.

„Wenn beim Sitzen jegliche Gier in einem Mönch beseitig wird, jegliches Übelwollen, jegliche Trägheit und Schläfrigkeit, jegliche Ruhelosigkeit und Besorgnis und jegliche Ungewissheit beseitig wird und wenn dessen Beharrlichkeit erweckt und nicht locker ist, wenn dessen Achtsamkeit gefestigt und nicht verworren ist, wenn dessen Körper gestillt und nicht erregt ist, wenn dessen Geist mittig und einig ist,
dann wird ein Mönch, solchermaßen mit Eifer und Bedenken sitzend, ständig und stets entschlossen und beharrlichkeitsvoll genannt.

„Wenn beim Liegen jegliche Gier in einem Mönch beseitig wird, jegliches Übelwollen, jegliche Trägheit und Schläfrigkeit, jegliche Ruhelosigkeit und Besorgnis und jegliche Ungewissheit beseitig wird und wenn dessen Beharrlichkeit erweckt und nicht locker ist, wenn dessen Achtsamkeit gefestigt und nicht verworren ist, wenn dessen Körper gestillt und nicht erregt ist, wenn dessen Geist mittig und einig ist,
dann wird ein Mönch, solchermaßen mit Eifer und Bedenken liegend, ständig und stets entschlossen und beharrlichkeitsvoll genannt.“


Beherrscht beim Gehen,
beherrscht beim Stehen,
beherrscht beim Sitzen ,
beherrscht beim Liegen,
beherrscht beim Beugen und Strecken seiner Gliedmaßen
- oben, unten und rundherum,
so weit sich die Welt erstreckt -
            das Erstehen und Vergehen betrachtend
                        von Erscheinungen,
von Anhäufungen,

einen Mönch, der derart eifrig verweilt,
nicht ruhelos, in Frieden -
immer
achtsam
sich schulend in der Meisterung
der Geistesruhe (samatha) -
nennt man stets
entschlossen.



Anmerkungen

Diese Itivuttaka ist identisch mit Iti 111.


Sila Sutta (AN 4.12)
translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu 
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu